„Es ist ein Geschenk auf diesem Flügel spielen zu dürfen“, erklärt Johanna Zmeck, die an diesem Abend in Doppelfunktion in der Finsterwalder Trinitatiskirche auftrat. Gemeinsam mit Nassib Ahmadieh, der das Publikum durch den Abend führte, hat sie die künstlerische Leitung des Finsterwalder Kammermusik-Festivals seit acht Jahren inne. Zum ersten Mal war ein Steinway-Flügel Teil dieses Festivals, auf dem sie selbst als Pianistin des Weimarer Klavierquartetts spielte.
Zu hören gab es für die rund 250 Kammermusik-Freunde, die zum Abschlusskonzert in die Trinitatiskirche gekommen waren, zwei Klavierquintette. Das Fragment zu einem Klavierquintett von Edvard Grieg wurde von Michael Finnissy zu einem interessanten dreiteiligen Quintettsatz erweitert und vereint norwegische Folklore, Erinnerungen an die lyrischen Stücke für Solo-Klavier und Themen aus der Schauspielmusik ‘Peer Gynt’. Der Bruch zwischen den Kompositionen Griegs und Finnissys war für das Publikum deutlich zu hören, so wie es Cellist Nassib Ahmadieh in seiner kurzen Einführung angekündigt hatte. Dem gegenüber stellten die Musiker des Weimarer Klavierquartetts und Astrid Schütte, die die vier an der Violine verstärkte, das wohl berühmteste Klavierquintett von Robert Schumann in Es-Dur op. 44. Mit einem langen Atem „erklatschte“ sich das Publikum schließlich noch eine Zugabe von Barbara Seifert, Jacob Tuscheerer, Nassib Ahmadieh, Johanna Zmeck und Astrid Schütte. Mit einem Satz aus einem Klavierquintett von Antonín Dvořák entließen die fünf Musiker ihr Publikum in den sonnigen Frühlingsabend und können sich, so konnte man es den Unterhaltungen auf dem Kirchenvorplatz entnehmen, auch im nächsten Jahr auf zahlreiche begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer freuen. Wer der prägende Komponist des 9. Finsterwalder Kammermusik-Festivals werden wird, wird noch für einige Zeit ein Geheimnis bleiben. Dass Johanna Zmeck und Nassib Ahmadieh wieder eine gute Auswahl treffen werden, ob bei der Wahl des Komponisten oder der einzelnen Konzertbesetzungen, daran zweifelt niemand.
pm/red