Von Aufregung keine Spur – Johannes Schöne, der unterstützt von Uwe Krause musikalisch den Abend begann, wirkte eher souverän und voller Vorfreude. Seine Darbietung am Cello beeindruckt die Gäste von Beginn an und sollte damit ein passender Auftakt für den Abend sein: bei Kammermusik junior spielen zwar Schülerinnen und Schüler der Kreismusikschule und nicht wie bei den anderen Konzerten des Festivals professionelle Berufsmusiker, verstecken muss sich hier aber keines der regionalen Musiktalente.
Viele von ihnen sind mehrfache Preisträger bei „Jugend musiziert“, andere bereiten sich derzeit auf das Studium ihres Instrumentes vor. Johannes Schöne, der nach seiner Solo-Eröffnung von Emily Köpke, Franz Krause und Carl Schwarz verstärkt wird, bildet gemeinsam mit ihnen das „Finsterwalder Celloquartett“. Bereits in den vergangenen Monaten hatten die vier Cellisten, die unter der Leitung von Nassib Ahmadieh ein Ensemble bilden, gemeinsame Auftritte vor Publikum und sind die Bühnenluft deswegen schon gewöhnt. Da in diesem Jahr Edvard Griegs Werke in den Vordergrund des Finsterwalder Kammermusik-Festivals gerückt worden sind, spielt das Cello-Quartett neben Julius Klengels Wiegenlied auch etwas von dem norwegischen Komponisten: „Lyrische Stücke für Klavier op. 12“ Arietta und Walzer.
Einen Komponisten der vergangenen Festivaljahre griff die jüngste Musikerin des Abends auf. Geigerin Jolina Große gab gemeinsam mit Uwe Krause Antonin Dvoraks Sonatine in G-Dur (op.100) und daraus „Allegro resoluto“ zum Besten. Das Publikum zeigt sich sichtlich beeindruckt von der Zehnjährigen, die das schnelle Stück und die dafür nötige Zusammenarbeit mit dem Pianisten wunderbar meistert.
Das erfahrenste Nachwuchstalent dieses Abends wird die Region bald verlassen. Lara Löser bereitet sich derzeit auf ihr Cello-Studium in Estland vor. Den Zuhörerinnen und Zuhörern von Kammermusik junior präsentierte sie Ludwig van Beethovens sieben Variationen über das Thema „Bei Männern, welche Liebe fühlen“. Auf dem Piano unterstütze sie Johanna Zmeck, die gemeinsam mit Nassib Ahmadieh das Festival künstlerisch leitet. Das Zusammenspiel der beiden signalisierte dem Publikum: Johanna Zmeck freut sich darauf, in Lara Löser bald eine professionelle Musikerkollegin zu haben.
Gazal-Marie Kücük bot mit ihrer Violine in Leo Portnoffs „Russiche Fantasie Nr.2 d-moll“ einen weiteren namhaften Komponisten dar. Den Abschluss an Cello und Klavier bildeten Carl Schwarz und Laetitia Pilz.
Kammermusik junior findet in diesem Jahr erstmals als Erweiterung des „regulären“ Finsterwalder Kammermusik-Festivals statt. Die nächsten Konzerte beginnen am 14. und 21. März jeweils um 18 Uhr im Logenhaus. Zu erleben sind dann Nachwuchstalente der Bläser- und Klavierklassen der Kreismusikschule Gebrüder Graun. Die Karten sind ausschließlich an der Abendkasse erhältlich und kosten 5,00 Euro (ermäßigt 2,50 Euro).