Am 27. Januar begrüßte Stadtbrandmeister Michael Kamenz die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr zur Jahreshauptversammlung, die in diesem Jahr im Freien begann. Am Gedenkstein, der vor dem Gerätehaus der Feuerwehr Stadtmitte zu sehen ist, versammelten sich die Mitglieder, Gäste und Pfarrer Markus Herrbruck um verstorbenen Kameraden zu gedenken. Erinnert wurde an Feuerwehrleute, die dem zweiten Weltkrieg im April 1945 zum Opfer gefallen waren, aber auch an die drei im letzten Jahr verstorbenen Kameraden. Ihnen zu Ehren begann Andy Hoffmann, stellvertretender Stadtbrandmeister, die Versammlung mit einem Moment der Stille.
„Retten. Löschen. Schützen. Bergen“ – das seien die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr erinnerte Stadtbrandmeister Michael Kamenz und stellte gleich zum Anfang klar, dass die Finsterwalder Feuerwehr im vergangenen Jahr damit reichlich zu tun hatte. Die 107 Mitglieder der aktiven Wehr verzeichneten in diesem Jahr erneut eine deutliche Einsatzsteigerung im Vergleich zu 2016. 188 Mal rückten sie aus und hatten damit statistisch gesehen an mehr als jedem zweiten Tag einen Einsatz, betonte Bürgermeister Jörg Gampe. „Egal ob bei Hilfeleistungen zu Verkehrsunfällen, bei Wohnungs- und Waldbränden oder auch bei der Absicherung des Sängerfestes auf Euch ist Verlass.“, lobte der Bürgermeister seine Feuerwehrleute und dankte Ihnen für ihre Einsatzbereitschaft, ihr Engagement und ihre Zeit. Michael Kamenz resümierte, dass die vielen Einsätze allesamt gut verlaufen seien. Man habe immer „alles im Griff gehabt“ und auch mit den umliegenden Feuerwehren und anderen Organisationen wie DRK und THW gut zusammen gearbeitet. Erfreulich sei auch, dass sich die Zahl der Fehlalarmierungen verringert habe. Dass die Mitgliederzahlen sinken und dabei die Zahl der Einsätze steigt, sei dagegen besorgniserregend. Von der mangelnden Unterstützung durch die Landespolitik ist der Stadtbrandmeister enttäuscht und fand entsprechend deutliche Worte. Man könne nicht von ehrenamtlich engagierten Leuten nahezu bedingungslose Einsatzbereitschaft erwarten und im Gegenzug finanzielle Mittel für Ausrüstung und Fahrzeuge verweigern. Die Rettung von Menschen und Tieren müsste den Einsatz aller Mittel rechtfertigen. Stadtbrandmeister Michael Kamenz appellierte an alle Verantwortlichen, sich dies vor Augen zu halten. Gleichzeitig lobte er die Zusammenarbeit mit der Stadt Finsterwalde und dabei insbesondere die Einrichtung des neuen Raumes für die Einsatzleitung im Gerätehaus der Feuerwehr Stadtmitte. Dieser wurde 2016 geschaffen und war bereits zur Absicherung des Sängerfestes im Einsatz. Zukünftig soll von hier aus die Einsatzleitung bei Großschadenslagen oder Katastrophen erfolgen. Außerdem bedankte er sich für die Einbindung der Feuerwehren bei den stattgefundenen Gesprächen über einen möglichen Zusammenschluss von Finsterwalde und Sonnewalde. Die Gespräche in der eigenen „Arbeitsgruppe Feuerwehr“ seien konstruktiv gewesen. Zur allgemeinen Freude aller Mitglieder kündigte der Stadtbrandmeister an, sein Amt auch in den kommenden Jahren weiter ausführen zu wollen. So wird er sich, gemeinsam mit seinem Stellvertreter, Andy Hoffmann erneut um den Posten an der Spitze der Finsterwalder Feuerwehr bewerben.
Andy Hoffmann, der über die Arbeit der Jugendfeuerwehr informierte, hob vor allem die Werbeaktion des vergangenen Jahres hervor. Um neue Mitglieder für die Arbeit in der Feuerwehr zu gewinnen, hatte die Jugend mit zwei Werbebannern die Aufmerksamkeit auf ihr Engagement gelenkt und sich bei mehreren Veranstaltungen präsentiert. Weiterhin lobte er die 32 Mitglieder der Jugendabteilung für deren Anpacken beim Arbeitseinsatz im April.
Auch Feuerwehrhistoriker Henri Sickora blickte auf ein erfolgreiches Jahr 2016 mit Sonderveranstaltungen und Sonderöffnungszeiten im Finsterwalder Feuerwehrmuseum zurück. Die mit 638 Besuchern beliebteste Ausstellung zum Thema „Fahnen der Feuerwehren und Wimpel der Jugendfeuerwehren“, die ursprünglich nur für das Sängerfestwochenende angesetzt war, wurde bis zum 11. September verlängert. Zum Internationalen Denkmaltag war das Feuerwehrmuseum im Rahmen des Jubiläums „20 Jahre Feuerwehrmuseum“ der Eröffnungsort für die Finsterwalder Denkmalobjekte. An das Jahr 2015 anknüpfend, wies die Besucherstatistik auch für das Jahr 2016 wieder mehr als 1000 Gäste auf. Insgesamt kamen 1201 Besucher.
Auch Kreisbrandmeister Steffen Ludewig, der der Jahreshauptversammlung ebenfalls beiwohnte, zog ein positives Resümee für 2016. Er bedankte sich vor allem für die herausragende Zusammenarbeit und lobte das Engagement jedes einzelnen Mitgliedes. Er möchte auch zukünftig häufig nach Finsterwalde kommen.
Beförderungen:
Übernahme in Aktive Wehr aus Jugendfeuerwehr:
- Feuerwehrmannanwärter Florian Junker
- Feuerwehrmann: Ronny Schwitzke
Max Urbik
Feuerwehrfrau Lisa Fischer
Feuerwehrmann Christian Jentzsch
Oberfeuerfrau Annabel Klaue
Sarah Günther
Oberfeuermann Alexander Trotzer
Jan Wolter
Hauptfeuerwehrmann Jéróme Dieke
Sebastian Grunwald
Patrick Klaue
Löschmeisterin Lisa-Marie Lademann
Löschmeister Frank Kleisinger
Dirk Paasch
Jeffrey Schindler
Oberlöschmeister Holger Kettlitz
Torsten Lohde
Thomas Winkel
1.Hauptlöschmeister Thomas Müller
Ehrungen im Jahr 2016
Medaillen für Treue Dienste
Kupfer ( 10 Jahre) David Pechtel, Jörg Herrmann
Bronze ( 20 Jahre) Thomas Müller, Christian Quandt, Henri Sickora, Marcel Kupillas,
René Dietrich
Feierstunde durch den Landkreis EE am 30.09.2016 in Doberlug-Kirchhain:
Gold (40 Jahre) Eugen Peuker, Frank-Dieter Richter
Sonderstufe Gold(50 Jahre) Hans-Rüdiger Posselt (konnte nicht teilnehmen)
60 Jahre Treue Dienste Lothar Rimpel (konnte nicht teilnehmen)
Lothar Gessner, Günther Krone, Hans-Dieter Unkenstein
Bild: Thomas Müller erhält die Beförderungsurkunde als 1. Hauptlöschmeister und die Bronze-Medaille für 20 Jahre treue Dienste