Die Stadt Finsterwalde hatte im Rahmen der Wirtschaftsförderung Vertreter aus Wirtschaft und Politik zum bereits sechsten Unternehmertreffen eingeladen. Zentrales Thema war die Stadthalle für Finsterwalde. Mit einem beherzten Plädoyer für das geplante Objekt begrüßte Sparkassenvorstand Jürgen Riecke die mehr als einhundert Gäste. Viele Kunden-, Kultur- und Mitarbeiterveranstaltungen der Sparkasse Elbe-Elster könnten leider nicht in Finsterwalde stattfinden, weil ein geeignetes Objekt fehle. Die Sängerstadt sei das Mittelzentrum und müsse mit einem zeitgemäßen multifunktionalen Kulturhaus diese Position stärken.
In einem für November geplanten freiwilligen Bürgerentscheid sollen die Finsterwalder über eine Stadthalle entscheiden. Bürgermeister Gampe verwies in seinem Vortrag auf den Beginn der öffentlichen Debatte zu einer Veranstaltungshalle in Finsterwalde, die im Jahr 2011 mit Workshops und Arbeitsgruppen startete. Viele Finsterwalder hätten sich beteiligt und auf Basis der Hundertwasser-Machbarkeitsstudie sind viele Fragen diskutiert worden. Das Ergebnis dieser öffentlichen Diskussion sei der nun vorliegende Entwurf von Architekt Jürgen Habermann. Industrietradition erhalten und Multifunktionalität für verschiedene Veranstaltungsformate schaffen. Da sei Kerngedanke des Entwurfs, der eine Halle mit 600 Sitz- und 1000 Stehplätzen sowie Raumlösungen für Veranstaltungen mit weniger Besuchern vorsieht. Ein zusätzliches Foyer bietet weitere Optionen. Die Pläne für Bühnen-, Licht- und Tontechnik, die Küchenausstattung und die Funktionsräume sind mit Unterstützung von Fachleuten und erfahrenen Hallenmanagern entwickelt worden. Laut aktueller Kostenschätzung stehe gegenwärtig eine Summe von etwa 11 Millionen Euro im Raum. Die Verzögerung habe sich negativ auf die Baukosten ausgewirkt, merkte der Architekt an.
Viele Anwesende zeigten ein konkretes Interesse an dem Objekt. „Wir sind gekommen, weil uns die Stadthalle als möglicher Veranstaltungsort für unsere Hochzeitsmesse interessiert. Es ist nicht leicht, geeignete Objekte in der Region zu finden“, sagte Unternehmerin Waberska Wieslawa. Thomas Bubner, Inhaber der gleichnamigen Bäckerei sagte: „Ich begrüße das Projekt Stadthalle für Finsterwalde. Beeindruckt hat mich die Leidenschaft der Initiatoren. Mich würde es wundern, wenn sich die Finsterwalderinnen und Finsterwalder nicht auch von diesem Projekt begeistern ließen“. Bürgermeister Jörg Gampe ergänzte am Ende seiner Ausführungen. „Nutzen Sie das Mitbestimmungsrecht, das Ihnen der Bürgerentscheid bietet, ganz gleich, welche Meinung Sie vertreten. Ich jedenfalls möchte Sie gern überzeugen: Sagen Sie ja zur Sängerstadt Finsterwalde und ja zur Stadthalle.“
pm/red