SV Senftenberg – ESV Lok Elsterwerda (6:2) 3243:3202
Ein ganz wichtiger Heimerfolg für Senftenberg, in Anbetracht der Tabellensituation. Die Senftenberger Bundesligakegler besannen sich auf ihre Heimstärke und konnten auf den Punkt ihre Leistung so abrufen, dass der Gast aus dem Elbe-Elster-Land mit den letzten Bahnen bezwungen werden konnte. Elsterwerda war mit großen Ambitionen angereist und hatte durchaus Chancen, in die Medaillenränge vorzustoßen. Das Ergebnis von 6:2 Punkten täuscht aber doch etwas, Senftenberg war keinesfalls zwingend überlegen. Elsterwerda kegelte zwei Durchgänge komplett auf Augenhöhe mit. Erst das Schlusspaar wurde durch die Gastgeber dominiert und auch erst hier fiel die Entscheidung für den SV Senftenberg. Dieser Heimerfolg lässt die Chancen auf den Klassenerhalt für die Lausitzer in der 2. Bundesliga wieder wachsen. Zumindest überwintert das Team um Kapitän Jens Lehmann im unteren Mittelfeld, mit etwas Abstand zu den Abstiegsrängen.
Zum Spiel. Im ersten Paar wollten Sven Seiffert (506 Kegel) gegen Benjamin Kube (1 Punkt, 526 Kegel) und Ingo Lieschke (gemeinsam mit Jens Harder 1 Punkt, 541 Kegel) gegen Frank-Rüdiger Beier (526 Kegel) die Senftenberger Zeichen schon auf Sieg stellen. Doch die starke Gegenwehr der Elsterwerdaer Kegler und die eigenen Schwächen verhinderten eine klare Entscheidung. Harder zeigte nach seiner Einwechslung eine starke Bahn und hielt die Senftenberger Farben im Spiel. Fast mit Gleichstand ging es in das zweite Paar mit Ben Ungermann (1 Punkt, 561 Kegel) gegen Uwe Scheibe (540 Kegel) und Jens Lehmann (523 Kegel) gegen Robert Groschopp (1 Punkt, 540 Kegel). Lehmann begann schwach, steigerte sich, konnte aber den Punktverlust durch unnötige Fehlwürfe nicht abwehren. Der Youngster Ungermann behielt die Nerven, zeigte eine deutliche Formsteigerung und konnte dem Elsterwerdaer Kapitän den Punkt wegschnappen. Auch jetzt ging alles wieder fast von Null los. Gleichstand in den Punkten und nur wenige Kegel Differenz im Gesamtergebnis. Das Schlusspaar musste also die Entscheidung bringen. Steffen Kretzschmar (1 Punkt, 566 Kegel) gegen Stefan Kläber (554 Kegel) und Alexander Schuppan (1 Punkt, 546 Kegel) gegen Martin Exner (516 Kegel) kämpften wiederum auf absoluter Augenhöhe um gegen Kegel und jeden Satzpunkt. Ausschlaggebend war der Schlussspurt der beiden Senftenberger, die sich mit den Würfen auf den Bahnen 3 und 4 extrem steigerten und ihre direkten Gegenspieler links liegen ließen. Elsterwerda musste sich in die Niederlage ergeben, da auch der Vorteil der Gesamtkegelzahl nun deutlich auf Seiten der Gastgeber lag. Eine komplett voll besetzte Kegelbahn honorierte jeden perfekten Wurf, egal von welcher Mannschaft. So musste auch der Schiedsrichter Klaus Wachtel nicht ins Spiel eingreifen und hatte einen ruhigen Nachmittag.
Beide Kapitäne verabschiedeten danach Fans und Zuschauer in die kurze Weihnachtspause, bevor es Anfang Januar wieder um Punkte in der Bundesliga geht. Auf jeden Fall war dieser Wettkampf wieder einmal Werbung für den Kegelsport, ein Brandenburger Derby halt. Spannung pur, tolle Stimmung und gute Würfe auf beiden Seiten.
Jens Lehmann