Elsterwerda gelingt nach unbeschreiblicher Nervenschlacht der Aufstieg
Das waren Emotionen pur: Grenzenloser Jubel und Freudentränen nach dem feststehenden Aufstieg des ESV Lok Elsterwerda in die zweite Bundesliga. Ein ganzes Jahr hat das Team von Silvia Harnisch darauf hin gearbeitet. Jetzt wurde aus dem langen Bangen blanke Gewissheit. Nach einer unbeschreiblichen Nervenschlacht setzten sich die Lok-Keglerinnen beim Entscheidungsturnier im sächsischen Markranstädt mit fünf Kegeln mehr gegenüber der Konkurrenz durch. Neben Elsterwerda darf sich auch der KV Wolfsburg auf die zweithöchste deutsche Kegelliga freuen. Die unterlegenen Mannschaften vom Höhnstädter SV und vom TSV Blau-Weiß Brehna verbleiben hingegen in ihrer jeweiligen Verbandsliga und haben den großen Wurf verpasst.
Der Wettkampftag zog sich über acht Stunden und war für alle Aktiven eine echte Herausforderung. Schließlich ging es über eine Distanz von zwei Mal 120 Wurf. Das war Neuland für die vier Landesmeister. Gespielt wurde über acht Bahnen, sodass in jedem Durchgang zwei Spielerinnen jeden Vereins auf die Anlage gingen.
Der ESV profitierte mit Vivian Dauer (519) und Jana Krüger (526) von einem geglückten Start und setzte sich zunächst an die Spitze des Feldes. Im zweiten Durchgang spielten Nicole Sando (509) und Silvia Harnisch (541) weiter munter drauf los und ließen sich keinerlei Nervosität anmerken. Die Konkurrenz strauchelte bis dato und hing etwas hinterher. Im Anschluss legte Aileen von Reppert (548) sogar noch einen drauf und unterstrich ihre Klasse. Parallel versuchte Saskia Siegmund (491) mitzuhalten, doch sie konnte sich noch nicht so recht mit den Bahnen anfreunden. Insgesamt lieferte der ESV aber eine hervorragende Mannschaftsleistung ab und ließ die Gegner fürs Erste hinter sich.
Der Zwischenstand lautete wie folgt: Elsterwerda (3134), KV Wolfsburg (3107), Hohnstädt (3095), Brehna (3033).
Nach kurzer Pause ging es in die zweite und alles entscheidende Runde. Es entwickelte sich nach und nach ein heißer Dreikampf. Einzig die Blau-Weißen aus Brehna waren frühzeitig aus dem Rennen. Die Lausitzer stellten nicht um und begannen in bewährter Formation mit Dauer (503) und Krüger (538). Danach wurde es aus Elsterwerdaer Sicht hektisch, nachdem ausgerechnet Mannschaftsleiterin Silvia Harnisch neben Nicole Sando (503) komplett den Faden in ihrem Spiel verlor. Für sie kam auf der letzten Bahn Victoria Schneider ins Spiel. Beide brachten es lediglich auf 450 Kegel und somit war alles wieder offen. Wolfsburg und Hohnstädt waren am Drücker und wurden fortlaufend stärker. Sollte Elsterwerda den Aufstieg auf der Zielgeraden verfehlen? Aileen Von Reppert (516) konnte nun nicht mehr in Gänze an ihr eigentliches Leistungspensum heranspielen. Dafür aber Saskia Siegmund: Mit einer wahnsinnigen dritten Bahn (161) drehte sie noch einmal richtig auf und brachte die vielen mitgereisten ESV-Anhänger zum Jubeln. Die Halle kochte und das Szenario spitzte sich auf der finalen Bahn dramatisch zu. Als dann Siegmund kurz vor Ultimo mit einer Neun in den Abräumern der endgültige Knockout für den Hohnstädter SV gelang, brachen im Zuschauerbereich alle Dämme. Der erträumte Wiederaufstieg war perfekt.