Luckau. Nach dreiwöchiger Spielpause trat der HC Spreewald zum ersten Heimspiel im Kalenderjahr 2018 an. Gegner zur besten sonntäglichen Kaffeezeit in der Luckauer Halle „An der Schanze“ war die Reserve des Oranienburger HC. Das Hinspiel konnte der HCS bereits mit 27:22 für sich entscheiden, tat sich jedoch diesmal über 45 Spielminuten deutlich schwerer. Die junge Truppe des OHC II zeigte sich kämpferisch und agierte über weite Strecken der ersten Halbzeit nicht wie ein Abstiegskandidat. Am Ende endschied jedoch die breitere Bank und die sich damit bietenden Wechselmöglichkeiten das Spiel. Das Endergebnis von 30:22 fiel dabei ein wenig zu hoch aus. Durch die gleichzeitige Niederlage der zuvor punktgleichen HSG aus Teltow/Ruhlsdorf (23:5 Punkte) übernahmen die Spreewälder (25:3) die Tabellenspitze der Brandenburgliga. In der Meisterschaft ist jedoch, aufgrund der noch ausstehenden Auswärtshürden des HC´s in Lychen, Bad Freienwalde und Lübbenau, acht Spieltage vor Saisonende noch keine Vorentscheidung gefallen.
Das Spiel gegen den OHC II startete torreich. Nach dem 0:1 (1.) der Gäste konnte der HCS nach zwei schnellen Toren durch Erik Handke und Jens Kranick erstmalig in Führung gehen (2:1, 2.). Die Gurkentruppe erspielte sich bis zum 5:2 (8.) ein kleines Polster, jedoch legte der OHC II seinen anfänglichen Respekt zunehmend ab und kam folgerichtig immer besser ins Spiel. In der Abwehr wurde gegen die körperlich überlegenden HC-Rückraumspieler beherzt zugefasst und im Angriff konzentriert der besser positionierte Nebenmann freigespielt. Trotz fehlender Wurfkraft aus dem Rückraum konnte der OHC so über die Zwischenstände 5:3 (10.) und 6:4 auf 6:6 (12.) ausgleichen. Dem Gastgeber hingegen fehlte es zu diesem Zeitpunkt an Beweglichkeit und Einsatzbereitschaft. Unvorbereitete Abschlüsse erlaubten es der jungen Oranienburger Mannschaft das Spielgeschehen weiter offen zu gestalten. Bis zum 12:12 (26.) glichen beide Seiten immer wieder aus. Vor allem die beiden Torhüter spielten sich zu diesem Zeitpunkt in den Vordergrund und entnervten die jeweils zum Einwurf bereiten Gegenspieler. Auf HC-Seite zeigte sich einzig Florian Beyer mit seinen fünf Toren in Halbzeit eins unbeeindruckt. Zudem konnte erst der dritte Strafwurf durch Jens Kranick zur 14:12 Halbzeitführung sicher verwandelt werden.
Die Überzahlsituation zu Beginn der zweiten Halbzeit nutzte der HCS, um durch Tim Glowinkowski auf drei Tore zu enteilen (15:12, 31.). Kreisläufer Carl Lautenschläger und der im Rückraum aufgebotene Routinier Mike Schröder hielten den OHC beim 17:15 (36.) jedoch weiterhin in Schlagdistanz. Dem Angriffsspiel des HCS fehlte es zum Teil an Struktur und Durchschlagskraft. Unkonzentrierte Abschlüsse ermöglichten es dem OHC II einfache Tore über ihr schnelles Umschaltspiel zu erzielen. Stand die Spreewälder Defensive um Tobias Lubig jedoch erst einmal, taten sich die jungen Oranienburger zunehmend schwerer. Der gut aufgelegte Daniel Wegner konnte sich so im Positionsangriff auf seine Vorderleute verlassen. Den Gästen fehlte es nach 40 Spielminuten an Wechselmöglichkeiten, wohingegen Trainer Mirko Wolschke allen Spielern Einsatzzeiten gab. Zwar überzeugte man spielerisch nicht vollends, schwächte die Gäste jedoch so zusehends konditionell. Nach dem zwischenzeitlichen 21:18 (48.) agierte der HCS noch sechs der zwölf ausstehenden Spielminuten in Unterzahl. OHC-Trainer Robert Kählke nahm daher die beiden HCS-Halben in Manndeckung. Durch den Tausch des Torhüters gegen einen zusätzlichen Feldspieler erspielten sich jedoch die schnellen 1:1-Spieler des HCS in Gleichzahl immer wieder beste Einwurfmöglichkeiten. Nach dem zwischenzeitlichen 23:20 (51.) entschied der an diesem Tag spielfreudige Chris Guhrenz fast im Alleingang den Spielausgang. Durch seine fünf aufeinanderfolgenden Treffer war beim 28:22 (58.) die Vorentscheidung gefallen. Der Kampfgeist des OHC war gebrochen und Jens Kranick und der sicherste Siebenmeterschütze des Teams, Pascal Freund (mit einer Quote von immer noch 100%), vollendeten zum 30:22 Endstand.
Mit dieser couragierten Leistung wird der OHC II noch weitere Punkte im Abstiegskampf sammeln. Für die Spreewälder hingegen folgt am kommenden Sonntag bereits das nächste Heimspiel gegen die bisher punktlose Vertretung aus Eberswalde. Aufgrund der letzten Ergebnisse und einigen Neuzugängen ist jedoch auch dieser Gegner keinesfalls zu unterschätzen. Spiele gegen den SV haben dem HC Spreewald schon Meisterschaften gekostet. Dabei sei nur an den Ausgleichstreffer vor zwei Jahren mit der Schlusssirene zu erinnern. Anpfiff im Lübbener „Blauen Wunder“ ist am Sonntag, den 25.02.2018, um 16:00 Uhr. Als Vorspiel (14:00 Uhr) findet der vereinsinterne Vergleich zwischen der IV. und III. Männermannschaft des HCS statt. [C. G.]
Es spielten für den HC Spreewald: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Florian Beyer (6), Danilo Wendt, Paul Meisner, Chris Guhrenz (6), Erik Handke (1), Pascal Freund (6/4), Tobias Lubig (1), Jens Kranick(5/1), Tim Glowinkowski (3) und Nils Werner (2).
BrL M: HC Spreewald vs. Oranienburger HC II 30:22 (14:12)
Bild: Robert William Naase