Die Jury des Brandenburgischen Baukulturpreises hat dem Lübbener Bauprojekt „Stadt.Raum.Spree“ eine Anerkennung für eine Initiative ausgesprochen. Inhalt des Projektes war die Gestaltung des westlichen Altstadtrandes (zwischen Brücke Wassergasse und Ernst-von-Houwald-Damm). Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Büro Nagler & Partner Cottbus, der Degat Planungsgesellschaft Cottbus sowie dem Ingenieurbüro Prokon Kolkwitz realisiert.
„Durch den sensiblen Umgang mit Vorgefundenem entstand ein erkennbarer eigenständiger linearer Raum, der die Spree als Stadtkante sichtbar und erlebbar macht“, lobte die Jury. Kernprojekte im Gesamtraum waren die Stärkung der Wegebeziehungen zwischen der Altstadt und den angrenzenden Stadtquartieren, die Freistellung der Stadtansicht (Sichtachsen zur Altstadt), die Wiederherstellung des Eingangs in die City über die „Neue Stadtmauer“ sowie die Schaffung neuer Orte an der Spree, wie der nördlich gelegene „Spreebalkon“, die neue Spreetreppe mit Zugang zum Wasser und das „Schleusenkino“ als südlichem Abschluss. Die Jury hatte sich vor ihrer Entscheidung selbst ein Bild von dem Projekt vor Ort gemacht.
Der Brandenburgische Baukulturpreis ist am gestrigen Mittwoch in Potsdam verliehen worden. Sieger sind die Architekten des Evangelischen Gemeindehauses in Finsterwalde, eines Hauses komplett aus Backstein. Drei Sonderpreise gingen nach Potsdam. Insgesamt hatten sich 39 Projekte für den Baukulturpreis beworben, darunter Einfamilienhäuser, Kitas sowie öffentliche Gebäude. Eine weitere Anerkennung für eine Initiative ging an Studierende der Fachhochschule Potsdam, die einen Interimsneubau für ein Studentencafé vom Entwurf, über die Planung bis zur Ausführung in Eigenregie realisiert hatten. Mit der Anerkennung für eine Initiative werden also keine Bauten, sondern Prozesse geehrt.
So spricht die Jury der Stadt Lübben (Spreewald) / Lubin (Błota) „für die langjährige, kontinuierliche Entwicklung“ ihre Anerkennung aus. „Mit kleinen Interventionen und einem langen Atem entsteht Stück für Stück nach dem Verlust der Stadt [nach dem Zweiten Weltkrieg] ein neues, eigenes Stadtbild.“ Mit der Anerkennung möchte die Jury den Planern auch Mut machen: „Die hohen, eigenen Ansprüche an die Gestaltung sollten maßstabgebend sein für die Vergabe von städtebaulich wichtigen Grundstücken an private Investoren.“
Foto: Die Gestaltung rund um die neue Stadtmauer am Trutzer trägt zur Aufenthaltsqualität am westlichen Spreeufer bei.; Quelle: Stadtverwaltung