Zum letzten Spieltag der Saison 2016/17 reiste die erste Männermannschaft des HC Spreewalds nach Wildau. Mit der Unterstützung zahlreicher Fans machte der HC dieses Auswärtsspiel zum gefühlten Heimspiel und gewann am Ende dank einer soliden Mannschaftsleistung mit 30:21. Das Wunder blieb jedoch aus. Der in der Vorwoche geschlagene Tabellenführer von der HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf feierte nach einem deutlichen Sieg (31:21) gegen die Altlandsberger Reserve die Meisterschaft in Brandenburgs höchster Spielklasse – Herzlichen Glückwunsch! Mit nur einem Punkt Rückstand landet der HC Spreewald in der Abschlusstabelle auf dem Silberrang. Das vor der Saison ausgegebene Ziel (Platz 3–5) wurde damit sogar übertroffen. Die jungen Spieler konnten schnell in die etablierte Mannschaft integriert werden und als Team spielte der HC eine überragende Saison mit wenigen Schwächephasen.
Nach der deutlichen 33:19 Hinspielniederlage hatten die Wildauer eine Rechnung offen. Jedoch agierten die Spreewälder nach anfänglichen Fehlern abgeklärt und im Sinne einer Spitzenmannschaft. Trotz des Fehlens von Erik Handke und nach der Verletzung von Chris Guhrenz sprang der scheidende Jörn Grötschel für 60 Minuten als Kreisspieler ein. Kapitän Nils Werner führte sein Team von der Mittelposition aus und setzte die beiden treffsicheren Halbspieler Florian Beyer (7 Tore) und Pascal Freund (5) immer wieder in Szene. Die Abwehr organisierte Steven Schnitzer mit all seiner Routine.
Nach einem anfänglichen 2:0 Rückstand (4.) glichen die Spreewälder durch Danilo Wendt aus (6.) und gingen ihrerseits mit 2:3 (9.) in Führung. Bis zur 12. Spielminute verlief das Spiel ausgeglichen (4:5). Das Trainergespann Wolschke/Zwieb wechselte früh durch und gab allen Spielern Einsatzzeiten. Dadurch wurde das Tempo hochgehalten, sodass der HC sich binnen vier Minuten durch Treffer von Pascal Freund (3) und Nils Werner auf 4:9 (16.) absetzen konnte. Über die Spielstände 5:11 (21.) und 8:12 (26.) trafen die Gäste mit dem Pausenpfiff zum 9:15 Halbzeitstand. Ein glänzend aufgelegter Daniel Wegner zog den Wildauer Schützen dabei immer wieder den Zahn und unterstrich seine starke Saisonleistung. Vom Siebenmeterpunkt – eine Schwäche des HC in dieser Saison – zeigte sich Tim Glowinkowski zudem nervenstark.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts zogen die Spreewälder schnell auf neun Tore davon (18:9, 33.). Der Vorsprung schwankte nun zwischen acht bis zehn Tore. Als beim 15:25 (45.) die Vorentscheidung gefallen war, wurde allen Spielern noch einmal Einsatzzeit gegeben. Eine daraus resultierende fünfminütige Schwächephase nutzten die Wildauer, um auf 19:25 (50.) zu verkürzen. Die letzten Treffer der Saison waren den „Jungen Wilden“ Jörn Grötschel, dem an diesem Tag nicht zu haltenden Florian Beyer (2) und dem scheidenden Toni Koppatz (2) vorbehalten. Toni stand in dieser Saison auf Abruf bereit und nahm am Wochenende immer wieder den langen Weg aus Flensburg auf sich, um seinem Team zu helfen – Danke! Nachdem beim 30:21 der Schlusspfiff erklang, warteten die Spreewälder auf das Endergebnis aus Stahnsdorf. Wie eingangs erwähnt, blieb die Überraschung jedoch aus.
Die erfahrene Teltower Truppe (Durchschnittsalter: 32 Jahre) spielte nach eigener Aussage eine „Saison auf Augenhöhe“ mit dem HC. Am Ende endschieden Nuancen die Meisterschaft. Beide Teams werden nicht ihr Aufstiegsrecht in die Ostsee-Spree-Liga wahrnehmen und sind somit bereits jetzt erste Anwärter auf die Podestplätze in der kommende Brandenburgliga-Saison. Diese startet aller Voraussicht nach am Spreewaldfest-Wochenende (16./17.09.2017). Nach einem unsportlichen Verhalten des PHC Wittenberge – die am Vorabend des letzten Spieltags ihren Rückzug aus der Brandenburgliga bekannt gaben und diesen am Sonntag widerriefen – stehen die Reserven aus Oranienburg und Altlandsberg als Absteiger fest. Mit dem Vorjahresabsteiger HC Bad Liebenwerda kehrt ein alter Bekannter in die Liga zurück. Mit dem SV Berolina Lychen bereichert ein wurfgewaltiger Neuling aus dem Norden Brandenburgs die Liga. Fans und Mannschaft können sich außerdem auf die spannenden Spreewaldderbys gegen die TSG Lübbenau und den LHC Cottbus II freuen.
Es spielten für den HC Spreewald: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Danilo Wendt (4), Florian Beyer (7), Tim Glowinkowski (2/2), Toni Koppatz (3), Jörn Grötschel (3), Pascal Würfel, Nils Werner (4), Jens Kranick (2), Chris Guhrenz, Pascal Freund (5) und Steven Schnitzer.
Bericht: CG
Bild: Robert W. Naase