Brandenburgliga. Zum schweren Auswärtsspiel beim 1. SV Eberswalde standen dem HC-Trainergespann Wolschke/Zwieb am vergangenen Wochenende nur zehn Akteure zur Verfügung. Pascal Freund, Pascal Würfel, Jens Kranick und Toni Koppatz mussten krankheits- und verletzungsbedingt passen. Steven Schnitzer stellte sich in den Dienst der Mannschaft und gab sein Comeback.
Als sich die HC-Sieben im Sportzentrum Westend einfand, standen ihnen zu Beginn auch nur sieben SV-Spieler gegenüber. Nach starkem Saisonbeginn kriselt es im Mannschaftsgefüge der Eberswalder deutlich. Neben Abgängen und Verletzungen dezimierte auch eine Sperre den Eberswalder Kader, so dass dieser mit vier zusätzlichen Spielern aus der zweiten Vertretung aufgefüllt wurde.
Nach einer langen Durststrecke (zwei Siege und ein Unentschieden seit dem Hinspiel beim HC) waren die verbliebenen Eberswalder Akteure gewillt sich gegen den Abwärtstrend zu stemmen.
Mit einer körperbetonten, harten Abwehrarbeit überraschten sie in den ersten Spielminuten die junge Spreewälder Mannschaft um Kapitän Nils Werner. Dieser übernahm Verantwortung, erwischte jedoch einen unglücklichen Tag. Die übrigen Feldspieler des HC waren dadurch deutlich verunsichert. Der Gastgeber nutzte dies, um durch ihren besten Akteur Moritz Assmann (2 Tore) mit 2:0 (5. Min) in Führung zu gehen. In Überzahl gelang es dem HC jedoch nach Toren von Chris Guhrenz und Tim Glowinkowski auszugleichen (2:2, 7. Min). Bereits zu diesem Zeitpunkt war ersichtlich, dass dem Spreewälder Spiel jegliche Inspiration und Beweglichkeit in Angriff und Abwehr fehlte. Einzig Daniel Wegner im Tor rettete seine Vordermänner mehrmals in der ersten Halbzeit vor einem deutlicheren Rückstand. Ab der zehnten Minute (3:3) entwickelte sich ein für den Zuschauer unansehnliches Spiel, welches vor allem durch den Willen des SVs in der Abwehr und dem Krampf des HCs im Angriff geprägt war. Nichtsdestotrotz erspielte sich der HC beim 3:5 (13. Min) und 5:7 (19. Min) einen Zwei-Tore-Vorsprung. Eine vereinzelt vorgetragene, schnelle erste und zweite Welle führte zu einfachen Toren. Formierte sich die Eberswalder Deckung im 6:0-Verband, taten sich die Gäste schwer. Nachdem der SV sich für eine Manndeckung gegen Nils Werner entschloss, nutzten Erik Handke und Jörn Grötschel den sich nun bietenden Freiraum, um beim 7:8 (22. Min) und 8:9 (24. Min) jeweils den Führungstreffer zu markieren. Abgerundet wurde eine desaströse erste Hälfte des HC mit zwei verworfenen Kontern. Da jedoch auch der SV einfache Ballverluste produzierte, gingen die Spreewälder mit einem 8:10 in die Halbzeitpause.
Nach einer deutlichen Pausenansprache zeigte die HC-Sieben eine couragierte zweite Hälfte und überlief die Heimmannschaft nahezu. Nach Wiederanpfiff verwandelte Erik Handke zum 8:11 (31. Min) und Chris Guhrenz erzielte in Überzahl das 8:12 (33. Min) und 9:13 (35. Min). In der Abwehr fand der HC nun besser zusammen, verschob als Einheit, so dass einzig Moriz Assmann für Gefahr sorgte. Er erzielte bis zur 40. Spielminute sieben der zehn (10:14) Eberswalder Treffer. Der Mittelblock um Florian Beyer und Erik Handke lief nun zu Höchstform auf und die Würfe, die auf das HC-Tor kamen, wurden von Daniel Wegner reihenweise entschärft, so dass die Eberswalder bis zur 53. Spielminute nur vier Tore in der zweiten Halbzeit erzielen konnten. Jeden gescheiterten Angriff der Gastgeber nutzten die Spreewälder nun für ihr konsequentes Konterspiel. Nach Toren von Florian Beyer, und Danilo Wendt (2) führte der HC mit 10:17 (44. Min). Die Eberswalder ergaben sich nun ihrem Schicksal. Über 11:17 (45. Min) und 12:19 (49. Min) suchte in den letzten zehn Spielminuten jeder HC-Akteur den Torabschluss. Jörn Grötschel hielt den wendigen Moritz Assmann in Schach, so dass nach einem 6:0-Lauf ein 12:25 von der Anzeigetafel abzulesen war. In den letzten fünf Spielminuten verwarf der HC zwei Strafwürfe, so dass die SV-Männer Ergebniskosmetik betreiben konnten. Beim 16:26 erklang für die Eberswalder der erlösende Schlusspfiff.
Fazit: Nach einer bescheidenen ersten Hälfte beider Mannschaften zeigte die junge HC-Sieben eine deutliche Leistungssteigerung. Basis bildete in der zweiten Halbzeit eine stabile Abwehr. Hinzu kam, dass sich die Eberswalder aufgrund mangelnder Alternativen, Torgefahr und konditioneller Defizite nach 45 Spielminuten ihrem Schicksal fügten.
Vorschau: In der kommenden Woche trifft der HC Spreewald auf den PHC Wittenberge. Im Hinspiel zeigte die Gurkentruppe eine defensive Meisterleistung gegen die wurfgewaltigen Wittenberger und siegte am Ende deutlich mit 23:36. Die Verletztenliste der Gäste ist jedoch deutlich kürzer geworden, so dass die Zuschauer einen heißen Tanz im Lübbener Blauen Wunder erwarten können. Anpfiff am Samstag, den 25.03.2017, ist um 18:15 Uhr.
Es spielten für den HC Spreewald: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Tim Glowinkowski (5 Tore), Danilo Wendt (5/1), Florian Beyer (3), Erik Handke (3), Jörn Grötschel (2), Nils Werner (2), Chris Guhrenz (6) und Steven Schnitzer. [CG]