Im Topspiel der Brandenburgliga traf der zweitplatzierte HC Spreewald bei der drittplatzierten Reserve des LHC Cottbus an. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge arbeitete sich der HC an die Tabellenspitze heran. Für die im Hinspiel erlittene Niederlage (23:27) wollte die Gurkentruppe Revanche nehmen.
Im Vergleich zur Vorwoche im Spiel gegen die TSG Lübbenau fehlte jedoch in der entscheidenden Phase das nötige Glück und der Glaube an den Sieg. Die routinierten Cottbusser spielten am Ende ihre Erfahrung aus und siegten knapp mit 27:25.
Die ersten fünf Minuten des Spiels gingen an den HC. Die Cottbusser Abwehrreihe fand noch nicht den Zugriff und so ging der HC mit 0:2 (3. Min) in Führung. Nach dem 2:4 (6. Min) verfiel der HC-Angriff jedoch wieder in alte Muster. Überhastete Abschlüsse aus unvorbereiteten Positionen, sowie eine zu passive Deckungsreihe erlaubte dem LHC II ein 5:0-Lauf (7:4, 12 Min). Allen voran Matthias Lehmann (3 Tore) und Sven Haase (2) nutzten die nachlässige Abwehrarbeit. Nach der fälligen Auszeit der Gästebank hielt der HC den Abstand durch Tore von Nils Werner und Florian Beyer bei zwei Toren, ehe sich der LHC II durch zwei Konter bis auf 10:6 absetzen konnte (15. Min). In den letzten zehn Spielminuten zollten beide Seiten dem hohen Tempo Tribut. Die HC-Defensive agierte nun aggressiver und erlaubte den Cottbussern nur noch zwei Tore per Strafwurf durch Max Kröning, sowie vom Kreis durch den ehemaligen HC-Akteur Marcel Otto. Nach Toren von Danilo Wendt (2), Nils Werner und Pascal Freund (2) konnten die Gäste den Rückstand weiter verkürzen und mit dem Halbzeitpfiff durch Jörn Grötschel auf 14:12 aufschließen.
Nach dem Seitenwechsel keimte der Glaube des HC an einen Auswärtssieg auf. Florian Kleindienst im HC-Tor entschärfte die Würfe seiner ehemaligen Sportschulkameraden und eine schnell vorgetragene zweite Welle drehte das Spiel beim 16:18 (38. Min). Leider variierte der HC-Angriff nicht das Tempospiel, sondern hielt es weiterhin hoch, was zu einfachen Ballverlusten führte. In der 41. Spielminute glich der LHC II aus (18:18) und ging wenig später wieder mit zwei Toren in Führung (21:19, 43. Min). In Überzahl agierte der HC abgezockt und konnte nach Toren von Chris Guhrenz, Florian Beyer und Nils Werner mit 21:22 (47. Min) in Führung gehen. Es folgte die spielentscheidende Phase. Die routinierten Cottbusser zwangen den Gästeangriff immer wieder ins Zeitspiel und vollendeten selbst per Konter und Strafwurf sicher. Über die Zwischenstände 22:22 (49. Min), 23:23 (50. Min) und 24:24 (52. Min) verlief das Spiel auf Augenhöhe. Der LHC II spielte routiniert und kam immer wieder zum einfachen Torerfolg. Die Gäste hingegen mussten sich jedes Tor hart erarbeiten. Der treffsichere Max Kröning behielt beim Strafpunkt die Nerven und verwandelte immer wieder sicher (25:24). Auf der Gegenseite verlässt die Spreewälder das Glück. Zu Beginn der zweiten Halbzeit noch mit viel Druck und einer breiten Spielanlage, rennt man sich in der Endphase immer wieder in der Mitte fest. In Überzahl vergibt der HC voreilig den Ausgleich und muss im Gegenzug das 26:24 hinnehmen. Im nachfolgenden Angriff nutzten die Spreewälder jedoch geschickt die letzten Sekunden des Überzahlspiels und verkürzen auf 26:25 (54. Min). Wie bereits in den Vorwochen gegen den SV Jahn Bad Freienwalde und die TSG Lübbenau deutet sich eine spannende Schlussphase an. Die HC-Abwehr agiert nun offensiver und zwingt so den LHC II immer wieder ins Zeitspiel. Marcel Otto trifft nach strittiger Entscheidung zum 27:25 (55. Min). Florian Kleindienst hält seine Männer im Spiel, jedoch verliert der Spreewälder Angriff in der Hektik der Schlussphase den Überblick und agiert unglücklich. Eric Kozlowski im LHC-Tor entschärft einen Strafwurf (59. Min) und seine Vordermänner spielen die letzte Minute routiniert herunter. Am Ende verliert der HC Spreewald unglücklich, wohl aber verdient, mit 27:25.
Die beiden Mannschaften wechseln damit die Platzierungen in der Tabelle.
Leider zeigten die Spreewälder eine wechselhafte, spielerische Leistung und glaubten erst zu spät an den eigenen Erfolg. Starke zehn Minuten vor und nach der Pause reichen bei einem Spitzenteam der Liga trotz lautstarker Unterstützung der eigenen Fans nicht für den Sieg.
Beim Heimspiel in der kommenden Woche müssen die HC-Männer über die gesamte Spielzeit aggressiv in der Abwehr und abgeklärt im Angriff agieren, um sich für die erlittene, bittere Punkteteilung beim SV Lok Rangsdorf (26:26) zu revanchieren. Anpfiff im Lübbener Blauen Wunder ist am Samstag, den 04.03.2017, um 18:15 Uhr.
Der LHC II tritt im nächsten Topspiel beim Ligaprimus aus Teltow/Ruhlsdorf an. Bei einem Sieg der Cottbusser schließen sie punktetechnisch auf die Gastgeber auf.
Der HC Spreewald würde zudem bei einem eigenen Sieg mit einem Punkt Rückstand in Schlagdistanz auf den Spitzenplatz bleiben.
Es spielten für den HC Spreewald: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Tim Glowinkowski, Danilo Wendt (4/1 Tore), Toni Koppatz, Florian Beyer (4), Erik Handke, Jörn Grötschel (1), Pascal Würfel, Nils Werner (7/3), Jens Kranick, Chris Guhrenz (4) und Pascal Freund (5). [CG]