Mit einem 3:2 Auswärtssieg im Kieler Holsteinstadion hat Energie Cottbus nach dem Meisterschaftsgewinn den nächsten Schritt in Richtung Rückkehr in die dritte Liga gemacht. Gegen Weiche Flensburg lagen sie zur Halbzeit 3:0 vorn, ließen dann aber die Zügel zu sehr schleifen, wodurch der Nordmeister noch zwei Tore erzielen konnte. Am Sonntag um 14 Uhr findet das Rückspiel im ausverkauften Stadion der Freundschaft statt.
Der FCE legte in Kiel stark los, wollte gleich seine Favoritenrolle unter Beweis stellen und das gelang. Streli Mamba verwandelte nach 16 Minuten zum 1:0 aus Cottbuser Sicht, Maximilian Zimmer erledigte den Rest in der 29. und 38. Minute mit zwei sehenswerten Treffern zum 3:0 Halbzeitstand. Damit fühlte sich Energie aber anscheinend zu sicher, denn schon eine Minute nach Wiederanpfiff gab es einen ersten Warnschuss der Flensburger, den Avdo Spahic aber noch an die Latte lenken konnte. Aber auch Cottbus hatte Chancen, um mit einem 4:0 allen Ambitionen der Norddeutschen den Gar auszumachen, Fabio Viteritti in der 54. Minute hätte es machen können, Streli Mamba in der 63. Minute hätte es machen müssen. Alle Szenen gibt es wie immer in der Spielzusammenfassung. Weiche aber insgesamt besser eingestellt als in der ersten Halbzeit, nach 68 Minuten schepperts in Spahics Kasten, Christian Jürgensen bekommt eine Flanke von Marc Stein unfreiwillig vor die Füße gelegt und macht das 1:3.
Die Wechsel auf Cottbsuser Seite bringen keine wirkliche Besserung, Energie zieht sich zu weit zurück, lässt das bekannte Gegenpressing vermissen und Konter werden im Keim erstickt. Da schnuppert
Flensburg norddeutsche Morgenluft und kann in der 90. Minute sogar noch das 2:3 nachlegen, wodurch der Endstand vor 5.972 Zuschauern unnötig verkürzt wird.
Auch auf den Rängen läuft es nicht so wie gewünscht. Neben der tollen stimmlichen Unterstützung während der Partie flackert es bereits in der 33. Minute zum ersten Mal im Cottbuser Block. Nach Spielende wird das Stadion in weißen Rauch und rote Bengalos getaucht. Im Landespokalfinale gegen den SV Babelsberg noch gelobt, verfallen einige Anhänger wieder in alte Muster und Aufmerksamkeiten. Einen vermeintlichen Verursacher setzen die Sicherheitskräfte nach Spielende zumindest fest und führen ihn ab. Ab etwa Mitte der ersten Halbzeit hing auch ein “Unbequeme Jugend Cottbus” Banner am Fanblock, in Cottbus hat die Fangruppierung Stadionverbot.
Die knapp 6.000 Zuschauer in Kiel waren schon nicht schlecht, doch am Sonntag um 14 Uhr erwarten 20.000 FCE-Anhänger beide Teams im Stadion der Freundschaft. Wieviele Flensburgfans den Weg nach Cottbus antreten ist noch nicht bekannt. Pele Wollitz verdeutlicht für das Spiel noch einmal das Ziel: Aufstieg! “Das wollen wir am Sonntag zuhause klarmachen, dafür müssen wir noch etwas tun.” sagte er nach dem Spiel.
In Cottbus selbst verfolgten etwa 2.000 Fans das Hinspiel als Public Viewing im Stadion der Freundschaft, das vom Verein organisiert wurde.
Fotos: Christiane Weiland & Niederlausitz aktuell