Nach dem Vorfall am Freitagabend in Sandow ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft nun gegen einen 25-jährigen Mann aus Cottbus unter anderem wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und der gefährlichen Körperverletzung.
Wie die Ermittler mitteilen, soll der Tatverdächtige bereits am Nachmittag alkoholisiert Passanten im Bereich des Puschkinparks angepöbelt haben. Als die Polizei eintraf, beleidigte er die Beamten und skandierte verfassungsfeindliche Parolen.
Auseinandersetzung mit Paar
Gegen 22.00 Uhr hielt sich der Tatverdächtige zusammen mit ca. 10 bis 15 Personen im Bereich eines REWE-Marktes in Cottbus-Sandow auf. In der Folge kam es in unmittelbarer Nähe dieser Gruppe zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Beschuldigten und einem nach Zeugenaussagen vermutlich ausländischen Paar. Dabei soll der Tatverdächtige von dem unbekannten Mann geschlagen und am Auge verletzt worden sein. Der Anlass für die Auseinandersetzung ist allerdings unklar.
Streit mit schlichtender Person
Aus der Gruppe heraus soll sich mindestens eine männliche Person zu den Streitenden begeben haben, um zu schlichten. Hieraufhin kam es nun zu einem kurzzeitigen verbalen Streit zwischen dieser schlichtenden Person und dem Tatverdächtigen. Das Paar hatte den Ort mittlerweile verlassen und konnte noch nicht ausfindig gemacht werden.
Mit dem Auto in die Personengruppe
Der Tatverdächtige begab sich daraufhin zu seinem geparkten Jeep und fuhr mit diesem auf die Personengruppe auf dem Bürgersteig zu, die rechtzeitig ausweichen konnte. Das Fahrzeug kam zum Stehen und wurde von mehreren Personen aus der Gruppe umringt. Nachdem eine mehrere Autotüren geöffnet worden sind, soll der Tatverdächtige sein Fahrzeug zurückgesetzt haben. Hierbei wurde mindestens eine männliche Person im Gesicht verletzt. Der Verdächtige verließ dann den Ort des Geschehens, versteckte das Fahrzeug und bot es noch an demselben Abend über Ebay zum sofortigen Kauf an.
Bei der Polizei gemeldet
Am nächsten Tag meldete sich der Beschuldigte von sich aus bei der Polizei. Zu dem Tatgeschehen mit dem Jeep machte er jedoch keine Angaben. Auch das Fahrzeug konnte an diesem Tage aufgefunden und sichergestellt werden. Der Beschuldigte ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis.
Keine Haftgründe und weitere Ermittlungen
Anhaltspunkte für den Verdacht eines versuchten Tötungsdelikts liegen derzeit nicht vor. Der Beschuldigte befindet sich auf freiem Fuß, weil es an Haftgründen mangelt. Die Ermittlungen dauern an. Zunächst werden eine Vielzahl von Zeugen vernommen und die gesicherten Spuren ausgewertet.
red/pm