Während bereits zusätzliche Polizeistreifen in Cottbus für mehr Sicherheit unterwegs sind, soll die Stadt nun auch bei der Betreuung und Integration von Flüchtlingen Unterstützung vom Land bekommen. Dazu will das Sozialministerium 30 bis 40 neue Stellen für Sozialarbeiter finanzieren, besonders in den Bereichen Quartiersarbeit, Streetwork, Frauenhaus und bei der Sprach- und Kulturvermittlung. Das Bildungsministerium will ausgebildete Kräfte einsetzen, um bei Problemen in Schulen zu vermitteln und auch die Polizei wird personell verstärkt.
Nach den Gewaltvorfällen zwischen Deutschen und Flüchtlingen in den letzten Wochen ist Situation in Cottbus angespannt. Wie das Land mitteilte, hat die Stadt in den vergangenen Jahren freiwillig mehr Geflüchtete aufgenommen, als es nach den Landesquoten notwendig gewesen wäre. Vor allem aus den ländlichen Regionen hat es viele Flüchtlinge in das Lausitzer Oberzentrum gezogen.
Die rot-rote Regierung will nun auch die Migrationssozialarbeit im gesamten Land pro Jahr mit weiteren 16 Millionen Euro ausstatten. Für die Brandenburger CDU ist das zuwenig. Zuvor hatte heute CDU-Fraktionschef Ingo Senftleben zusätzlich eine Wohnsitzauflage für anerkannte Flüchtlinge und mehr Unterstützung für Kommunen wie Cottbus gefordert. Auch sollten demnach Menschen ohne Bleibeperspektive in der Erstaufnahme verbleiben.
Stadt froh über längst geforderte Hilfe
Die Stadt Cottbus begrüßt die Unterstützung, macht aber auch deutlich, dass diese Hilfe schon vor Monaten nötig gewesen wäre. So hatte Oberbürgermeister Holger Kelch bereits im Laufe des letzten Jahres einen Zuzugsstopp, zumindest aber Geld für die soziale Betreuung gefordert. In Cottbus leben aktuell rund 8.500 ausländische Bürger, darunter zirka 3.400 Flüchtlinge, die seit Herbst 2015 in die Stadt kamen. Der Ausländeranteil ist von etwa 4,5 (Ende 2014) auf derzeit 8,5 Prozent gestiegen.
red/pm