BRD 2017 97 Min FSK: ab 6 Jahren 10.-12. Jahrgangsstufe
Regie: Jakob Preuss
„Ich hab’s verdient. Ich habe gekämpft, hier anzukommen. Ich habe viele Grenzen überquert.“ Wahrscheinlich wäre der junge Kameruner nie in Brandenburg gelandet, hätte er nicht einen deutschen Dokumentarfilmer kennengelernt. Der war nach Marokko gereist, dorthin, wo die spanische Exklave Melilla von einem hohen Zaun abgeschirmt ist. Das Metallmonstrum soll afrikanische Migranten daran hindern, nach Europa zu gelangen. In einem Lager im Wald trifft Jakob Preuss auf Paul Nkamani. Die Zufallsbegegnung wird zur Fügung – und Paul zum Protagonisten eines filmischen Tagebuchs. Die Einträge erzählen vom Schicksal eines Einzelnen und gehen doch weit darüber hinaus. Vor allem beziehen sie den Beobachter mit ein, fordern ihn heraus, verlangen ihm Haltungen und Handlungen ab. Aber muss ein Dokumentarist nicht Distanz wahren? Jakob Preuss entscheidet sich anders, legt dafür seine Gründe, die Bedenken und Zweifel dar. Pauls Asylantrag ist noch immer ohne Bescheid. Ein Dokumentarfilm, der über viele Grenzen und nahegeht.
Mi 31.01. 10 Uhr (im Glad-House-Saal)
pm/red