Von einem “Start mach Maß” spricht man gewöhnlich von Startspielen einer neuen Saison, die perfekt laufen und am Ende ein klares Resultat mit sich bringen. So geschehen am Samstag bei den Handballerinnen des LHC Cottbus, die die HSG RSV Teltow-Ruhlsdorf beim 35:21-Erfolg geradezu aus der Halle fegten.
Zwar mussten die Gastgeberinnen kurzfristig in die Sporthalle der 6.Grundschule in der Poznaner Straße umziehen, weil in der gewohnten “Lausitz-Arena” für den LHC plötzlich und unerwartet ein Tischtennis-Veranstaltung stattfand. Dem Siegeswillen der äußerst frisch und dynamisch auftretenden Mannschaft von Trainer Kai-Uwe Weilmünster tat das keinen Abbruch. Allen voran Offensivspielerin Nancy Oelke, die elf Treffer zum klaren Auftaktsieg beisteuerte.
Nancy, Gratulation zum Auftaktsieg und zu jeder Menge Oelke-Toren. Zählen sie eigentlich ihre Treffer während der Partie mit?
Nein, so genau nicht, aber ich glaube, das es heute wohl acht waren …
Nur fast richtig, denn Sie haben elf Mal den Ball im Teltower Tor untergebracht. Was eine ungewöhnlich hohe Quote ist …
Noch dazu weil es dass erste Spiel der neuen Saison war. Deshalb hätte ich nicht vermutet, dass es so gut los geht. Man weiß ja man nie recht, wo man steht. Auch das Potenzial des Gegners ist eigentlich unbekannt. Aber wir haben das Ganze sowohl in der Deckung, als auch im Angriff ganz gut gelöst.
Mit Euren überfallartigen Kontern in Maximalgeschwindigkeit habt ihr offenbar eine neue Angriffswaffe einstudiert …
Das stimmt, dass dies eine neue Taktik ist. Es ist unser Ziel, nach Ballgewinn den Gegner zu überrennen. Die Spieler dafür haben wir ja, wie wir heute gesehen haben.
Im letzten Jahr seid ihr als Neuling der Brandenburg-Liga Vierter geworden. Man sagt üblichwerweise, dass ein zweites Jahr für einen Klassenneuling schwerer ist. Gibt es Ängste, dass es 2017/18 abwärts geht?
Erst einmal glaube ich, dass wir in der Vorsaison ganz viel Selbstvertrauen gesammelt haben. Jetzt in der Sommerpause haben wir weiter an uns gearbeitet. Sowohl im athletischen Bereich, als auch in der Taktik sind wir weiter voran gekommen. Darum sage ich voller Zuversicht, dass die Leistung von heute erst der Anfang war – wir können noch besser!
Wohin geht die persönliche Reise von Nancy Oelke, der zweitbesten Werferin der gesamten Liga aus dem Vorjahr?
Ich bezeichne mich als Teamplayer, das erst mal vorab. Klar wäre es schön, die Torschützenliste zu gewinnen. Aber vordergründig ist für mich immer der Erfolg der Mannschaft. Ich nehme mir nicht jeden Ball und werfe nur wegen der Liste. Ich habe auch das Auge für die Nebenleute, wenn die noch besser postiert sind. Also wird meine persönliche Tor-Erfolgsliste immer nur zweitrangig sein!