Das fünfte Ligaspiel stand gestern für den FC Energie Cottbus gegen den ZFC Meuselwitz an. Der Saisonstart ist mit vier deutlichen Siegen perfekt gelaufen, im Landespokal wartet die zweite Runde. In der Stammbesetzung, ohne den verletzten Matuwila und gesperrten Förster trat Wollitz Truppe vor über 5.000 Zuschauern gegen den Tabellenfünften an. Es war ein eher destruktiver Gegner erwartet worden und so kam es auch. Energie konnte sich zwar vorne festbeißen, aber die beiden Vierereihen der Gäste verschoben sich sehr kompakt, so das wenig Torraumszenen zustande kamen. Als in der 18. Minute doch mal Platz war schoß Maximilian Zimmer auf Steven Braunsdorfs Kasten, der zur Ecke abwehren konnte. Die schoss Zimmer selbst, lang kam sie auf Tim Kruse der direkt abzog und traf. Eine Diskussion, ob Marc Stein im Abseits stand erübrigte sich aus zwei Gründen: Erstens berührte er den Ball nicht mehr auf dem Weg ins Tor und zweitens war es René Weinert, der am langen Pfosten die Ecke abwartete und dann zu spät in die Vorwärtsbewegung schaltete, somit eine mögliche Abseitsstellung auflöste.
Danach ertönten im Stadion mehr Pfiffe aus dem Arbeitsgerät von Schiedsrichter Rasmus Jessen als Pässe auf dem Platz gespielt wurden. Dadurch wurde jeglicher Spielfluss zerstört und anscheinend auch die Lust der Energiekicker, weiter aufs Tempo zu drücken. Wer mit offensiveren Gästen rechnete wurde aber ebenso enttäuscht. Gegenpressing der Meuselwitzer fand nicht statt und die Kreativabteilung des FCE stotterte ein wenig. Das setzte sich auch in der zweiten Hälfte fort, obwohl der ZFC durch Janik Mäder und Andy Trübenbach zu zwei guten Gelegenheiten kam, auf der Gegenseite verpasste Mamba eine Viterittihereingabe, er war zehn Minuten vor Schluss drei Füße zu langsam.
So sehnten alle schon den Schlusspfiff herbei, als die Pfeife von Jessen noch einmal ertönte und er Torschützen Tim Kruse in der 92. Minute die zweite gelbe Karte zeigte, in der Konsequenz gelb-rot und Freistoß für Meuselwitz zentral vor dem Strafraum. Kruse soll bei Luca Bürgers Schuss den Ball mit der Hand abgelenkt haben, wie man in der Spielzusammenfassung sieht, hat er, wie er es auch dem Schiedsrichter versuchte zu zeigen, mit ihn seinem Oberschenkel getroffen, als er sich in den Schuss geworfen hat. Der fällige Freistoß landete jedoch in Meyers Armen und der letzte Pfiff von Jessen bedeutete den 1:0 Sieg für Energie Cottbus.
Nicht immer schön anzusehen aber enorm wichtig, um weiter auf der Erfolgswelle zu reiten, auch wenn auch nun mit der deutlichen Einsicht, für Fans und Spieler, das nicht jeder Gegner 4:0 vom Platz gefegt werden kann und man sich auf spielzerstörende Mannschaften einstellen muss. Da gilt es, so wie heute, die wenigen Torchancen eiskalt zu nutzen. Cottbus trohnt weiter an der Tabellenspitze, hat mit 15 Punkten nun fünf Punkte Vorsprung auf Lok Leipzig und den BFC Dynamo und reist am Freitag für die zweite Runde des Landespokals nach Falkensee-Finkenkrug, bevor eine Woche später Neugersdorf auf die Lausitzer wartet.
Nach der Partie sprach Lasse Schlüter über das Spiel und den perfekten Saisonstart.
Fotos: Holger Bergmann und Christiane Weiland