Hauke Tesch, Spielleiter Oper, verabschiedet sich am Mittwoch, 5. Juli 2017, in der Theaterscheune Ströbitz vom Staatstheater Cottbus. Ein letztes Mal in dieser Spielzeit gibt er in der musikalischen Räuberpistole „Das Wirtshaus im Spessart“ den Baron Sperling. Zum 1. Januar 2018 übernimmt er die Leitung der TheaterNative C als Nachfolger von Gerhard Printschitsch.
Seine berufliche Lauflaufbahn am Staatstheater begann Hauke Tesch 1990 als Sänger im Opernchor. Bald übernahm er auch solistische Rollen wie den Samiel im „Freischütz“. Parallel dazu studierte er Gesang an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber” in Dresden. Eine Zeitlang war er als freiberuflicher Chansonnier unterwegs, schrieb Texte für Kabaretts und Kindertheater und spielte in mehreren Off-Theatern, u.a. an der Theaternative C. 1999 kehrte er an das Staatstheater zurück, zunächst als Regieassistent, dann als Regisseur und Chefbühnenmanager und seit Dezember 2006 als Spielleiter Oper.
Ihm sind Inszenierungen wie Donizettis „Lucia di Lammermoor“, Millöckers „Der Bettelstudent“, Mozarts „Così fan tutte” und Grigori Frids „Das Tagebuch der Anne Frank“ zu verdanken. Phantasievolle Produktionen wie „Der kleine Muck“, „Das Geheimnis der Wolfsschlucht“, „Papagenos Zauberflöte“ und „Sechse kommen durch die Welt“ trugen seine Regiehandschrift und begeisterten insbesondere die jungen Zuschauer. Seine jüngste Regiearbeit war die Kinderoper „Flüchtling“ von Lucio Gregoretti, ein großes gemeinsames Projekt mit Solisten und dem Kinder- und Jugendchor des Staatstheaters, Schülern dreier Cottbuser Schulen sowie dem Orchester des Cottbuser Konservatoriums.
Bei der opulenten Spielplanpräsentation im Branitzer Park jedes Jahr Ende August und anderen großen Theaterevents hielt er mit Nervenstärke und Gelassenheit die Zügel in der Hand. Über viele Jahre prägte er die „Spreewälder Sagennacht“. Er schrieb dafür die Bücher und führte Regie.
Bild: Hauke Tesch (2. von links) anlässlich der Premiere „Flüchtling“ am 8. April 2017 beim Schlussapplaus in der Kammerbühne; Foto: Marlies Kross
pm/red