Verfolgt man die letzten Wochenenden, dann hat man das Gefühl, dass die Volleyballerinnen von Energie Cottbus den Nervenkitzel lieben und immer, wenn es drauf ankommt, zeigen was in ihnen steckt. So auch am vergangenen Sonntag bei der U20 Landesmeisterschaft in Potsdam. Die sechs besten Mannschaften aus Brandenburg spielten dort um den Titel und diese Endrunde wird allen Beteiligten lang im Kopfe bleiben.
In der Vorrunde traf man auf Kyritz und Zepernick. Allen war klar, dass der Gruppensieger auf einem einfacheren Weg ins Finale kommt und dass das Spiel zwischen Cottbus und Zepernick das entscheidende Spiel in dieser Gruppe wird. Entsprechend schnell wurde Kyritz mit 25:9 und 25:8 besiegt. Ebenso machte Zepernick kurzen Prozess mit Kyritz.
Mit einer gehörigen Portion Selbstbewußtsein ging es dann auch in den 1. Satz gegen Zepernick. Mit 25:16 servierten die jungen Mädels dem Gegner die Bälle um die Ohren. Viele platzierte Aufschläge trafen den Gegner und waren eine tolle Vorbereitung auf den Gegenangriff. Doch wie es in den letzten Wochen bereits bei allen anderen Jugendmeisterschaften schon lief, war auch diesem wieder ein 3. Satz notwendig, um den Sieger der Gruppe zu küren, denn Zepernick gewann klar den 2. Satz und auch den 3. mit 12:15. Die Mädels aus Cottbus waren zerstört am Boden, denn im Halbfinale musste man sich nun der Equipe aus Potsdam stellen, um doch den erträumten Weg zur Nordostdeutschen Meisterschaft zu gehen. Also gegen eine Mannschaft, die mit sehr vielen Talenten ausgestattet ist, von denen so manche Vereine träumen können und gegen eine Mannschaft, die sich bereits viele Jahre schon in der deutschen Jugendspitze befindet. Somit ging es also mit viel Respekt ins Spiel und schnell ist auch der 1. Satz erzählt. Mit 16:25 verlor Cottbus und Potsdam demonstrierte seine Machtposition. Nach und nach legten die Mädels aus Cottbus ihren Respekt ab und so kam es, dass man besonders durch den eigenen Aufschlag und spektakuläre Rettungsaktionen in der Feldverteidigung den 2. Satz mit 25:22 gewann. Die Sensation war zum Greifen nah und Potsdam musste sich mit einer neuen Situation auseinander setzen. Der Tiebreak sollte also wieder einmal die Entscheidung erzwingen und von Anfang an war Cottbus wach. Jede Spielerin musste nun noch einmal an ihre Grenzen gehen. Und so geschah es auch. Die Ballwechsel wurden länger und Cottbus gewann immer mehr dieser Ballwechsel. Selbst mit dem Rücken zur Wand kurz vor Ende des Satzes schob man sich doch noch an Potsdam vorbei und gewann knapp mit 16:14. Es war nicht nur kämpferisch ein sensationelles Spiel, sondern auch für das Auge etwas schmackhaftes. Niemand konnte doch glauben, dass man die großen Mädels aus Potsdam noch besiegen kann. Und doch hatten die Energiemädels es geschafft.
Einmal mehr stand Zepernick als Gegner fest, aber diesmal im Finale. Die Cottbuserinnen hatten aber weder die Kraft, noch die Lockerheit dieses Spiel für sich zu gewinnen. Mit 25:21 und 25:23 gewann Zepernick ein zweites Mal an diesem Tag gegen Energie und wurde verdient Landesmeister.