Von Samstag bis Montag fanden die ersten Street Food Tage in Cottbus statt und die Lausitzer nutzten diese Gelegenheit zahlreich. Von Japan über Indien, Schottland, die USA und Mexico bis hin zu den heimischen Weinbergen in Welzow konnten sich Interessierte durchschlemmen und probieren. Ob Heuschrecken, Mehlwürmer oder Burger, Falafel, Köfte, kreative Fischvariationen, Haggies, Pelmenis oder vegane Waffeln, egal ob Experimentierfreudig und Gewohnheitstier, es war für jeden etwas dabei. Und dass die Lausitzer nicht nur auf altbewährtes stehen zeigte sich am Sonntagnachmittag. Die exotischen Insekten waren ausverkauft und es gab nur noch kleine Probierboxen, um noch ein paar Neugierige zu erreichen. Auch das Krokodil vom “StraußenClaus” aus Wittenberg war am Sonntag bereits nicht mehr erhältlich, Strauß und Känguru schmeckten aber sicher ähnlich gut. Welche Speisen am besten den eigenen Geschmack trafen, darüber konnte man sich bei lokalem Wein vom Wolkenberg (Welzow) im Zelt der Weinfreundin unterhalten. Für Biertrinker gab es eine Standardmarke, hier hätte ein ähnlich innovatives wie hippes Craftbeer den guten Gesamteindruck abgerundet.
Spätestens zu den Mittagsstunden füllte sich das Strombad am Sonntag und Montag so sehr, das sich nicht nur an den Ständen lange Schlangen bildeten, auch am Einlass wurde zeitweise ein Stopp verhängt. Hier zeigte sich auch der Punkt, der Kritik bei vielen Besuchern auslöste, wenn man in den Warteschlangen zu den Ständen den Gesprächen zuhörte. 4,50 Euro Eintritt mussten berappt werden, um dann die nicht preiswerten Speisen noch extra zu bezahlen. So äußerte sich ein Besucher im Internet beispielsweise: “4,50 Eintritt und für jedes Essen auch nochmal so viel in etwa….schade, schade. Es wäre auch wünschenswert gewesen, kleinere Portionen anzubieten, um überall mal probieren zu können. Aber so 4,50 Euro für eine Mini-Portion. Location aber super schön und die Vielzahl der Angebote gut.” Zusätzlich wurden für Toilettengänge noch einmal 50 Cent verlangt, obwohl man ja zu Essen und Trinken angeregt und schon Eintritt verlangt wurde. Street Food kommt, wie der Name ja auch schon suggeriert von den Bordsteinkanten der Straßen, wo es in Imbisswagen angeboten wird. Das Extraprogramm auf großer Bühne, unter anderem mit Spreewaldkoch Peter Franke, Insektenkoch Frank Ochmann, Junior Sou Chef des Tropical Islands Paul Theile sowie Enie van de Meiklokjes zum Abschluss am Montagabend, erforderte sicher auch einiges an Aufwand, ob es allerdings nötig gewesen wäre, um Cottbuser und Lausitzer zu kreativen Speisen zu locken, steht in den Sternen. Zumindest gab es Stempel für alle Besucher, mit denen man am selben Tag nach einem ausführlichen Spaziergang noch einmal wiederkommen konnte um sich erneut in die Geschmackswelten des Street Food zu stürzen.
Dennoch war das Fazit vieler Besucher sehr positiv und zeigt, wenn man etwas bietet, kommen die Menschen auch. Ein weiterer Besucher fasste seinen Besuch zusammen: “Ich fand es ein wirklich interessantes und gelungenes Event. Die Vielfältigkeit der Speisen hat mir sehr gut gefallen. Finde es super, das sich so viele verschiedene Spezialitäten auf einem Event treffen. Okay, die Preisklassen einiger Speisen sollte man überdenken. Aber an sich, sollte jeder die Street Food Days einmal mitgemacht haben. Nächstes Jahr gerne wieder!!!” Es war eine gelungene Premiere und Veranstalter Frank Kuban (KubanEvents) kündigte bereits für das Frühjahr 2017 eine Fortsetzung in Cottbus an.