Nachdem Dr. Andreas Brakmann gestern nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung des CTK beurlaubt wurde, ergaben NLA-Recherchen nun, dass ein Gutachter offensichtlich Unregelmäßigkeiten in der Auftragsvergabe gefunden hat. Der Aufsichtsrat hat daraufhin den Geschäftsführer freigestellt. Für Teile der Belegschaft kam die Freistellung überraschend aber nicht unerwartet, da teilweise große Unruhe wegen seines diktatorischen Führungsstils herrschte. Einige renommierte Ärzte hatten das Krankenhaus seit Amtsantritt von Herrn Brakmann verlassen.
Auch weitere regionale Medien berichten von diesen Vorgängen, laut Lausitzer Rundschau soll der offizielle Bericht am 11.April dem Aufsichtsrat vorgelegt werden, bis dahin bleibt Brakmann freigestellt. Die laufenden Geschäfte werden vorerst von den beiden Prokuristen Verwaltungsdirektor Karsten Bepler und Ärztlichen Direktor Dr. Götz Brodermann geführt.
In der Kritik stehen auch der nochmalige Umbau der Notaufnahme und der Neubau des Parkhauses, wofür das Carl-Thiem Klinikum sogar einen Kredit aufnehmen musste, von Herrn Brakmann aber unbedingt in diesem Jahr durchgeführt werden sollte.
Als Chef des Personalausschusses des Aufsichtsrats führte Werner Schaaf (SPD, Stadtverordneter) zusammen mit Angelika Herferth (Betriebsratsvorsitzende) die Bewerbungsgespräche im Jahr 2014. Die Firma Kienbaum hatte potentielle Kandidaten ausgewählt und Dr. Brakmann wurde als Kandidat dem Aufsichtsrat in Cottbus vorgestellt. Damaliger Aufsichtsratsvorsitzender war Holger Kelch, bis zu seiner Wahl als Oberbürgermeister, als er sein Amt an Werner Schaaf abgab und als normales Mitglied im Aufsichtsrat blieb. Zur Abstimmung Ende des Jahres enthielten sich laut Recherche bereits mehrere Mitglieder des Aufsichtsrats, Informationen über die vorherigen Stationen in Magdeburg und Rostock waren frei verfügbar, unter anderem beim Focus, im Internet zu lesen.