Als Trainer Markus Crüger am Freitag beim Abschlusstraining mit finsterer Mine durch die Halle stapfte, schien er zu ahnen, wie schwer das Spiel gegen den Tabellendritten USV Potsdam am Samstag werden würde. Die Mannschaft aus der Landeshauptstadt setzt sich aus gestandenen Regionalspielerinnen und ehemaligen Spielerinnen der Erstligamannschaft des SC Potsdam zusammen, und zieht seit ihrem Aufstieg in die Brandenburgliga in der Saison 2013/2014 unaufhaltsam ihre Kreise. Das bekamen die Cottbuserinnen am vergangenen Samstag am eigenen Leib zu spüren.
Zunächst keimte zwar Zuversicht, als Cottbus schon 22:20 im ersten Satz führte. Die Potsdamerinnen jedoch machten 5 Punkte in Folge und entschieden diesen Satz für sich.
Schließlich hatten die Gastgeberinnen mit 0:3 (22:25, 20:25, 21:25) das Nachsehen. Trainer Markus Crüger sah in der guten Blockarbeit und den tollen Angriffen des Gegners den Grund für die Niederlage, sprach aber erneut ein Problem an: “Es ist eine gewisse laxe Einstellung im Training eingezogen. Gerade vor einem Spiel, in dem man als Spitzenreiter auf den Tabellendritten trifft, kann ich das nicht verstehen.”
Mit dieser Niederlage rutscht Cottbus mit 20 Punkten hinter Rotation Prenzlauer Berg (22) und USV Potsdam (21) auf den dritten Tabellenplatz ab. Nächster Gegner ist am kommenden Sontag auswärts der TSV Tempelhof/Mariendorf.
Bei den Herren verfinsterte sich im Vorfeld des Auswärtsspieles beim VC Potsdam-Waldstadt die personelle Situation weiter. Neben den Langzeitverletzten Lars Zimmermann und Sebastian Brauer meldeten sich im Laufe der Woche auch Eike Marschall, David Roy und Neuzugang Raphael Brand verletzt ab. Christian Jende stand wegen seiner Trainertätigkeit bei der vierten Damenvertretung nicht zur Verfügung und Youngster Eric Pilling konnte aus schulischen Gründen nicht mit nach Potsdam reisen.
“Das liest sich wie eine Mannschaftsaufstellung”, scherzte Trainer Javor Takev noch vor dem Spiel. Dabei war ihm überhaupt nicht zum Lachen: “Wir stehen mitten im Abstiegskampf, da tun solche Hiobsbotschaften doppelt weh”.
Die verbliebenen sieben Spieler jedoch schienen beweisen zu wollen, was der Wille bewegen kann. Anfangs war das Cottbuser Spiel noch von großem Respekt geprägt. Mit zunehmender Spieldauer tankte man immer mehr Selbstbewusstsein, denn beim ehemaligen Drittligisten aus Potsdam, der mit seinem freiwilligen Rückzug in die Regionalliga auch personell einen Umbruch vollzogen hat, lief nach gutem Beginn immer weniger zusammen. Mit 3:1 (20:25, 25:21, 26:24, 25:23) gewann Cottbus schließlich das Spiel und landete damit einen kleinen Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg.
“Spielerisch war dieser Sieg sicher keine Offenbarung”, gestand der Trainer ein. “Für uns war es jedoch wichtig zu spüren, dass wir trotz der großen personellen Probleme noch dagegen halten können”.
In den kommenden Wochen geht es dann Schlag auf Schlag weiter. Drei Heimspielen (22.11. TSV Spandau, 30.11. TSGL Schöneiche II, 6.12. SV Preußen Berlin) folgt am 13.12. dann das Derby beim KSC ASAHI Spremberg.