Vor wenigen Tagen wurde ein erster Teaser-Film der neuen Imagekampagne für Brandenburg veröffentlicht und sorgte im Netz direkt für Diskussionen. “Brandenburg. Es kann so einfach sein” heißt er und zeigt die vermeintlichen Vorteile des Flächenlandes gegenüber der Hauptstadt Berlin. Dabei beschränkt sich der Film einerseits hauptsächlich auf Berlin-Bashing und suggeriert andererseits die vermeintliche Einfachheit der Brandenburger.
Im Netz hagelt es Kritik von Usern für den 80 Sekunden langen provokanten Teaser-Film. Im Film heißt es beispielsweise “Einfach die Tür auflassen, sperrangelweit.” Das hätten die Macher des Films mal in den Südbrandenburger Grenzregionen ansprechen sollen, wo die Einbruchs- und Diebstahlrate sehr hoch ist und vor Jahren durch eine Polizeireform Kräfte verringert wurden. Potsdam glänzt durch hohe Immobilienpreise und selbst Regionen, die weiter von der Bundeshauptstadt entfernt sind, spüren einen deutlichen Immobilienpreisanstieg. So könnte man die Faktenlüberprüfung des Films weiter fortsetzen. Vom fehlenden Mobilfunk- und Internetempfang landauf, landab bis hin zur Dauerbaustelle BER, wo es noch angenehm ruhig ist für die umliegenden Gemeinden, sollte er irgendwann eröffnen könnte Berlin-Tegel damit werben. Ministerpräsident Dietmar Woidke verteidigte den viel kritisierten Slogan: “Ich finde ihn gut. Er drückt vieles aus, auch märkische Bodenständigkeit. Und er zeigt, dass bei uns vieles einfach möglich ist.”
Man könnte bei dem Film ebenfalls schnell zu dem Schluss kommen, dass die Brandenburger einfach gestrickt sind, was weder förderlich für das Image noch hilfreich für das Selbst- und Fremdbild der Brandenburger ist.
Nun ist auch ein erster Satirefilm aufgetaucht, der unserer Redaktion vorliegt. Er nimmt den Imagefilm auf die Schippe und zeigt das “nicht einfache” Brandenburg – denn auch das gehört zur Realität. In der Satire wird wahrscheinlich mehr, auch wenn nicht unbedingt in den vorteilhaftesten Bildern, von Brandenburg gezeigt, als im Imagefilm selbst, denn Brandenburg hat mehr zu bieten als Einfachheit. Schwierig im Original ist auch, dass versucht wird, Brandenburg ein Image zu geben, was eben nicht der Realität entspricht, auch das zeigt das Satirevideo mit einigen pointierten Videoszenen die zum Lachen anregen. Am Ende stellen die Macher aber auch klar, dass sie nicht Brandenburg schlecht machen wollen, aber mit der Art des Films nicht einverstanden sind. “Wir lieben Brandenburg, aber … #einfachistunszueinfach” ist am Ende zu lesen.
Der Original-Teaserfilm soll erst der Auftakt für eine 3,5 Millionen Euro teure Imagekampagne sein, die bis 2020 läuft, die Diskussionen laufen jetzt schon.