Ein hoher Kraftstoffverbrauch ist nicht nur zeitaufwendig, sondern vor allem teuer. Frisst der Motor Benzin oder Diesel in außergewöhnlich hoher Menge, kann das richtig ins Geld gehen. Möglicherweise liegt dann ein Defekt am Fahrzeug vor. Die Suche nach den Ursachen gestaltet sich dabei oft alles andere als einfach. Der folgende Bericht stellt wichtige Gründe für einen erhöhten Kraftstoffverbrauch vor.
Elektronische Motorensteuerung als Fehlerquelle
Die elektronische Motorsteuerung ist eine Fehlerquelle, die zu einem ungewöhnlich hohen Verbrauch führen kann. Meist ist hier nicht das Steuergerät selbst betroffen, sondern einer der vielen Sensoren, die zur Weitergabe von Informationen benötigt werden. Hierzu gehören zum Beispiel Lambdasonde, Luftmassenmesser, Nockenwellensensor, Klopfsensor, OT-Sensor und Kühlmitteltemperatursensor. Das Motorsteuergerät berechnet aus den Daten der Sensoren unter anderem den Zündungszeitpunkt sowie Zeitpunkt und Menge der Kraftstoffeinspritzung. Sendet einer der Sensoren falsche Informationen, kann dies Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch haben, zum Beispiel, wenn zu viel Kraftstoff eingespritzt wird oder dies zu einem falschen Zeitpunkt geschieht. Fallen die Sensoren vollständig aus, schaltet sich das Notlaufprogramm ein. In diesem Fall erleuchtet die Motorkontrollleuchte. Auch in diesem Fall ist die Verbrennung nicht optimal, was den Kraftstoffverbrauch erhöht. Häufig lassen sich defekte Sensoren mittels Motorsteuergerät auslesen. Es kommt jedoch vor, dass die Werkstatt Sensoren auf Verdacht tauschen, ohne die tatsächliche Ursache gefunden zu haben.
Vor dem Gang in die Werkstatt: Selbstcheck durchführen
Die Ursachen eines erhöhten Verbrauchs sind vielfältig. Sowohl elektronische als auch mechanische Defekte kommen als Gründe in Frage. Vor einem Gang in die Werkstatt lohnt es sich, selbst auf die Suche nach den Fehlern zu gehen. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch viel Zeit und bringt die nervenaufreibende Suche möglicherweise schnell zu einem Ende. Ein wesentlicher Ansatz ist dabei die Kontrolle des Reifendrucks. Alle Reifen sollten dabei begutachtet werden. Stellt sich heraus, dass der Reifendruck deutlich unter dem vorgegebenen Niveau liegt, und das eventuell gleich bei mehreren Reifen, kann die Ursachensuche schnell abgeschlossen werden. Bei zu niedrigem Reifendruck ist ein Mehrverbrauch von bis zu 30 Prozent Sprit möglich. Unser Tipp: Reifendruck regelmäßig kontrollieren. Die Reifen dürfen außerdem stärker aufgepumpt werden als die Angaben vorsehen. Erlaubt sind hier maximal 0,5 Bar über der Werksangabe. Dank des verringerten Rollwiderstands lässt sich der Kraftstoffverbrauch so deutlich reduzieren.
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