Die wachsenden digitalen Märkte bergen Chancen und Risiken und müssen im Verbraucherinteresse gestaltet werden. Daher klärt die Verbraucherzentrale Brandenburg im Rahmen des Weltverbrauchertages am 15. März 2017 über digitales Bezahlen auf. Die Brandenburger Verbraucherschutzstaatssekretärin Anne Quart informierte sich vor Ort über die Arbeit der VZB und betonte: „Wir müssen die Digitalisierung im Sinne der Verbraucher gestalten.“
Mit jedem digitalen Bezahlen gibt der Käufer persönliche Daten frei. Wer online zahlt, soll nach dem Willen der Anbieter oft auch weitere Dinge tun: Punkte sammeln, Auskunft über seine Essgewohnheiten und Aufenthaltsorte verbreiten und sich letztlich in seinem gesamten Verhalten gläsern machen. „Digitales Zahlen sollte nie davon abhängen, dass man seine Einwilligung in die weitere – auch zahlungsfremde – Nutzung dieser Daten geben muss“, so VZB-Geschäftsführer Rumpke.
Bei ihrem Besuch im Beratungszentrum Potsdam berichtete Rumpke der Staatssekretärin aus der Beratungspraxis: „In unserer Beratung sehen wir täglich, dass beim digitalen Bezahlen noch viele Probleme bestehen. Verbraucher verlieren zum Beispiel ihr Geld, weil sie „Fake-Shops“ per Vorkasse bezahlen. Oder sie entdecken unbekannte Abbuchungen auf ihrer Mobilfunkabrechnung, da unlautere Drittanbieter Kosten für vermeintliche Abos über die Rechnung einziehen lassen“, so Rumpke. „Digitale Konsumbedingungen dürfen Verbraucher nicht schlechter stellen als in der analogen Welt. Wir benötigen für Brandenburg eine integrierte Digitalstrategie, die dem Verbraucherschutz Rechnung trägt“, betonte er.
Quart: „Die Verbraucherzentrale Brandenburg macht als Seismograph auf aktuelle Entwicklungen aufmerksam. Daher nutzen wir ihre täglichen Erfahrungen, um für Verbraucher relevante Probleme auf politischer Ebene anzugehen. Nicht nur beim digitalen Bezahlen ist noch viel zu tun. Wir wollen die Digitalisierung im Sinne der Verbraucher gestalten und dazu auch einen Schwerpunkt bei der Fortschreibung der verbraucherpolitischen Strategie setzen.“
pm/red
Foto: Beim Weltverbrauchertag 2017 dreht sich alles um das digitale Bezahlen