Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten. Weltweit erkranken jährlich circa 1,4 Millionen Menschen an Darmkrebs, etwa 700.000 Menschen sterben an den Folgen dieser Erkrankung. Im internationalen Vergleich gehört Deutschland zu den Ländern mit besonders hoher Häufigkeit von Neuerkrankungen. Im Land Brandenburg wurden im Jahr 2014 1.505 Fälle von Darmkrebs neu diagnostiziert, etwa ein Drittel der erkrankten Personen verstarb an den Folgen dieser Erkrankung.
Gesundheitsministerin Diana Golze weist anlässlich des Darmkrebsmonates März erneut auf die besondere Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen hin: „Krebs kann heute immer häufiger früh erkannt, diagnostiziert und gut behandelt werden. Das trifft auch auf den Darmkrebs zu. Über 90 Prozent aller Darmkrebsfälle können verhindert oder geheilt werden. Das setzt allerdings voraus, dass die Krankheit in einem frühen Stadium festgestellt wird. Dies gelingt jedoch nur, wenn Frauen wie Männer ab dem 56. Lebensjahr zur kostenlosen Darmspiegelung gehen. Die Untersuchung dauert nur 30 Minuten und gibt für 10 Jahre Sicherheit.“
Für eine stärkere Beteiligung an den Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs wurde im Jahr 2003 die landesweite Kampagne „Brandenburg gegen Darmkrebs“ – eine Initiative der Mitglieder der Qualitätskonferenz Onkologie – gestartet. Neben Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema Darmkrebs hat sich die Kampagne vor allem zum Ziel gesetzt, möglichst viele Brandenburgerinnen und Brandenburger zu motivieren, zur Darmkrebsvorsorge zu gehen.
Dr. Peter Noack, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg und einer der beiden Sprecher der Kampagne: „Durch unsere kontinuierliche Aufklärung ist es gelungen, die Vorsorge in Brandenburg bundesweit auf einen Spitzenplatz zu bringen. Seit Oktober 2002 nahmen 14 Prozent der über 55-jährigen an einer Untersuchung teil. Das sind fünf Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt – aber trotzdem kein Grund, sich auszuruhen.“
Dr. med. Andreas Becker, Chefarzt Medizinische Klinik III am Klinikum Frankfurt (Oder) und ebenfalls Sprecher der Kampagne, ergänzt: „Die Gerätetechnik ist ausgereift und wir haben in Brandenburg spezialisierte Fachärzte, die Darmspiegelungen mit großer Sicherheit durchführen. Je früher Darmkrebs entdeckt wird, desto größer sind seine Heilungschancen. Sprechen Sie den Arzt Ihres Vertrauens zur Darmkrebs-Früherkennung an.“
Über die Kampagne „Brandenburg gegen Darmkrebs“:
Trägerin der Kampagne „Brandenburg gegen Darmkrebs“ ist die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e. V., LAGO. Die LAGO fördert die Krebsprävention und engagiert sich für die Verbesserung der medizinischen, pflegerischen sowie psychosozialen Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten sowie ihren Familien. Gemeinsam mit Institutionen und Berufsgruppen, Selbsthilfeorganisationen sowie ehrenamtlich Tätigen entwickelt die LAGO Projekte und gezielte Maßnahmen, die im Laufe der Jahre die onkologische Versorgungssituation in Brandenburg entscheidend beeinflusst haben.
Weitere Informationen unter www.brandenburg-gegen-darmkrebs.de und www.lago-brandenburg.de
Geplante Aktionen 2016:
Im Rahmen des 13. Pro Potsdamer Schlösserlaufs wird am 4. und 5. Juni 2016 ein Aktionsstand mit Laufband unter dem Motto „Laufend vorsorgen“ zur Sport-, Gesundheit-, Freizeitmesse im Sportpark Luftschiffhafen angeboten. Darüber hinaus werden am 5. Juni 2016 (09.20 Uhr) 50 Läuferinnen und Läufer in leuchtend rot-weißen Trikots zum Schlösserlauf in Potsdam für die Kampagne „Brandenburg gegen Darmkrebs“ gemeinsam an den Start der 10 km Strecke gehen.
Foto: BILDHAUS Karoline Wolf
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg