Die Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) hat die „Arbeitsgemeinschaft Syrische Ärzte“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, medizinisches Personal unter den ankommenden Flüchtlingen schneller zu identifizieren und zu integrieren.
Zu den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft gehören neben Vorstandsmitgliedern, der Geschäftsführung und dem Justiziar der LÄKB auch syrische Ärzte, die bereits seit mehreren Jahren in Deutschland leben und ihren Beruf ausüben. Mit ihrer Hilfe möchte die LÄKB sowohl ausgebildete Ärzte als auch Pflegekräfte identifizieren, über das deutsche Gesundheitssystem aufklären und eine schnellstmögliche Integration in das Arbeitsleben ermöglichen. Dazu ist es zunächst nötig, durch beglaubigte Zeugnisse und eine Kenntnisstandprüfung, die mit Hilfe der hier seit längerem beschäftigen syrischen Ärzte durchgeführt werden soll, nachzuweisen, dass es sich bei den betreffenden Personen um voll ausgebildetes medizinisches Personal handelt. Nach Aussagen der in der Arbeitsgemeinschaft mitarbeitenden syrischen Ärzte ist es auch unter den in Syrien vorherrschenden Kriegsbedingungen möglich, verloren gegangene Papiere bzw. Zeugnisse von den jeweiligen Universitäten anzufordern.
Auch Personen, die sich zum Zeitpunkt ihrer Flucht im Medizinstudium oder in der Ausbildung zur Pflegefachkraft befunden haben sollen identifiziert werden. Die LÄKB strebt in diesen Fällen einen schnellen Wiedereinstieg in die Ausbildung an.
Die „Arbeitsgemeinschaft Syrische Ärzte“ trifft sich in regelmäßigen Abständen in Potsdam. Als nächster Schritt ist eine Informationsveranstaltung für Flüchtlinge mit medizinischer Ausbildung geplant. Hier werden geflüchtete, syrische Mediziner und Pflegekräfte über das deutsche Gesundheitssystem aufgeklärt und sie erfahren, was nötig ist, damit sie auch in Deutschland wieder in ihrem Beruf arbeiten können.
„Der akute Ärztemangel in unserem Bundesland ist auf gut ausgebildetes medizinisches Personal angewiesen. So begreifen wir die Flüchtlingskrise auch als Chance zur Gewinnung von Arbeitskräften. Zudem sehen wir es als unsere Pflicht an, unseren geflüchteten Kolleginnen und Kollegen bei der Integration Hilfestellung zu leisten“ so der Präsident der LÄKB, Dr. Udo Wolter.
Quelle: Landesärztekammer Brandenburg