Die „Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V. Selbsthilfe Demenz“ ist Trägerin des geplanten „Kompetenzzentrums Demenz für das Land Brandenburg“. Das teilte Sozialministerin Diana Golze Donnerstag in Potsdam mit. Damit kann jetzt eine weitere große Maßnahme im Rahmen der Brandenburger Pflegeoffensive starten. Mit dem neuen Angebot sollen die spezifischen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Demenzerkrankte und deren pflegende Angehörige in Brandenburg weiter verbessert werden. Zunächst stehen bis Ende 2016 dafür rund 100.000 Euro aus Landesmitteln und weitere 80.000 Euro der Verbände der Pflegekassen zur Verfügung. Ziel ist die langfristige Etablierung des Kompetenzzentrums Demenz.
Golze sagte: „In Brandenburg leben schon heute rund 55.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung, über die Hälfte von ihnen wird von Angehörigen alleine zu Hause betreut. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung wird die Zahl der Demenzkranken in den kommenden Jahren noch deutlich steigen. Deswegen ist es wichtig, dass wir jetzt die notwendigen Strukturen ausbauen und Unterstützungsangebote vor Ort verbessern. Das Kompetenzzentrum wird dazu einen entscheidenden Beitrag leisten und vor allem Träger von Unterstützungsstrukturen bei der Weiterentwicklung ihrer Angebote beraten. Vor allem Wohlfahrtsverbände, private Dienste und Vereine, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen sollen dieses neue Angebot in Anspruch nehmen. Die Alzheimer-Gesellschaft ist auf das Krankheitsbild Demenz spezialisiert. Dass wir sie als Trägerin für das Kompetenzzentrum gewinnen konnten, ist sehr gut für die Pflege in Brandenburg.“
Für die gesetzlichen Pflegekassen in Brandenburg begrüßte Gerlinde König, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, die Gründung des „Kompetenzzentrums Demenz“: „Die Zahl der Menschen mit Demenz nimmt stetig zu. Und da ein Großteil der Betroffenen in Brandenburg zu Hause gepflegt wird, müssen wir auch ein besonderes Augenmerk auf deren Situation und Umfeld legen. Daher braucht es ein Netzwerk, das den betroffenen Menschen und Angehörigen beratend und helfend zur Seite steht. Ergänzend zu den bestehenden Beratungsangeboten der Kassen, die etwa in den Pflegestützpunkten bereits eng mit den Kommunen zusammenarbeiten, gilt es dieses Netzwerk beständig auszubauen. Da insbesondere die Betreuung demenzerkrankter Menschen alle Akteure im Alltag vor große Herausforderungen stellt, sind wir überzeugt, dass die ausgewiesenen Experten der Alzheimer-Gesellschaft hier wichtige Impulse für Brandenburg geben können.“
Das Kompetenzzentrum soll mittelbar dazu beitragen, die Lebenssituation der an den unterschiedlichsten Formen von Demenz erkrankten Menschen und von deren Angehörigen im Land Brandenburg zu verbessern. Vor allem den Akteuren der pflegerischen, medizinischen und sozialen Versorgung soll fachliche Unterstützung angeboten werden. Zudem sollen Selbsthilfestellen gestärkt sowie die Öffentlichkeit über das Thema Demenz besser informiert und aufgeklärt werden, zum Beispiel über das Internet, mit Broschüren und Informationsveranstaltungen.
Weitere Informationen: www.alzheimer-brandenburg.de
Foto Golze: BILDHAUS. Karoline Wolf
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg