Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus begrüßt die zukunftsbildende Entscheidung des brandenburgischen Infrastrukturministeriums, die Planung zum zweigleisigen Ausbau in Auftrag zu geben und die dafür anfallenden Kosten vorzufinanzieren.
“Der bevorstehende Abschluss der Finanzierungsvereinbarung des Landes Brandenburg mit der DB Netz AG ist ein wichtiges und unüberhörbares Signal an das Bundesverkehrsministerium. Das Verkehrsministerium Brandenburg sollte nun die Planung mit der DB Netz AG Berlin schnellstmöglich und zielorientiert voranbringen”, sagt Jens Krause, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus.
Ob für den zweigleisigen Ausbau ab ca. 2020 auch die Finanzierungsgrundlage seitens des Bundesverkehrsministeriums bereitgestellt wird, entscheidet sich mit der Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplanes 2016-2030, die am 16. März 2016 erwartet wird.
Die Bahnstrecke Cottbus-Berlin ist die wichtigste Schienenanbindung der Lausitz. Die eingleisige Schienenstrecke zwischen Cottbus und Lübbenau ist ein absolutes Nadelöhr für täglich über 6.000 Pendler und führte zu Verspätungen des Regionalexpress RE 2 (Cottbus-Wittenberge-Wismar). Das Auslassen von drei Haltepunkten tagsüber seit Dezember 2015 hat die Verspätungsrate des RE 2 zwar schon signifikant verbessert. Dauerhafte Abhilfe könnte aber nur ein durchgängig zweigleisiger Streckenausbau bringen, das zeigte auch die IHK-Studie “RE 2 – Zurück zur Pünktlichkeit” aus dem Jahr 2014.
Vor dem Hintergrund der vor wenigen Monaten vorgestellten Fernverkehrsoffensive der Deutschen Bahn, die ab 2022 eine vollständige Wiederanbindung der Stadt Cottbus (und der Lausitz) an das deutsche Fernverkehrsnetz vorsieht, ist die Zweigleisigkeit der Strecke auch zwingende Voraussetzung. Ab 2022 sollen dann alle zwei Stunden wieder schnelle ICE-Züge nach Cottbus fahren.
Auch die dauerhafte Anbindung von Brandenburg und Berlin an die Niederschlesischen Wirtschaftsmetropolen in Polen hängt direkt von einer durchgängig zweigleisig ausgebauten Schienenverbindung ab.
Seit über zehn Jahren setzt sich die IHK Cottbus für eine Entwicklung des Schienenverkehrs in der Lausitz ein. Aktuell hat sie auch eine Potenzialanalyse in Auftrag gegeben, die ermitteln wird, wie viele Unternehmen ihre Waren künftig über die Schienenmagistrale Berlin-Cottbus-Horka-Breslau in Richtung Osteuropa, Russland und nach Asien transportieren würden. Auch hierfür ist ein zweigleisiger Streckenausbau unerlässlich.
Quelle: Industrie- und Handelskammer Cottbus