Bildungssenatorin Sandra Scheeres und Bildungsminister Günter Baaske dankten am Montag in einer Festveranstaltung in Potsdam allen Lehrkräften, die an der Erarbeitung des neuen Rahmenlehrplans in Berlin und Brandenburg beteiligt waren. Scheeres und Baaske lobten dabei das große Engagement der Lehrerinnen und Lehrer. Der gemeinsame Rahmenlehrplan für die Jahrgangsstufen 1 bis 10 tritt ab dem Schuljahr 2017/18 an allen Schulen in Berlin und Brandenburg in Kraft.
Der neue Rahmenlehrplan ist durchgängig für die Jahrgangsstufen 1 bis 10 konzipiert. Er enthält verbindliche Standards für die Sprach- und Medienbildung sowie Themen, die fachübergreifend eine Rolle spielen. Für 28 Unterrichtsfächer werden jeweils die anzustrebenden Kompetenzen sowie die verbindlichen und wahlobligatorischen Themen und Inhalte dargestellt.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres: „Die Modernisierung der Inhalte und eine bessere Handhabbarkeit des Planes waren Berlin sehr wichtig. Zudem wird durchgängige Förderung von der ersten bis zur zehnten Jahrgangsstufe durch den neuen Rahmenlehrplan unterstützt. Er gibt für alle Beteiligten eine klare Orientierung, gerade auch für die Übergänge von Grundschule zur weiterführenden Schule und von Sekundarstufe I zur Oberstufe.“
Bildungsminister Günter Baaske: „Noch immer ist die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss zu hoch. Deshalb richtet sich der neue Rahmenlehrplan voll und ganz auf die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler aus. Wir möchten, dass die Schulen in den nächsten Jahren die Möglichkeiten aktiv nutzen, die ihnen der neue Rahmenlehrplan eröffnet, und mehr Schülerinnen und Schüler einen berufsqualifizierenden Abschluss machen.“
Die Einführung des Rahmenlehrplanes wird seit diesem Schuljahr durch zahlreiche Qualifizierungsveranstaltungen des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) unterstützt. Rund 400 Schulberaterinnen und Schulberater sowie alle Schulleitungen aus Berlin und Brandenburg nehmen an einem Qualifizierungsprogramm teil.
Zahlreiche zusätzliche Materialien zum Rahmenlehrplan, darunter konkrete Aufgabenbeispiele, stellt der Bildungsserver Berlin-Brandenburg im Rahmenlehrplan-Online bereit.
Scheeres und Baaske: „Rahmenlehrpläne sind Rechtsverordnungen und nicht immer leicht zu verstehen. Umso wichtiger ist es, dass der Rahmenlehrplan-Online gute und praktikable Beispiele für Aufgaben und Themen im Unterricht anbietet. Die zusätzlichen Angebote werden zunehmend ergänzt.“
Hintergrund:
Berlin und Brandenburg kooperieren seit 2004 bei der Entwicklung gemeinsamer Rahmenlehrpläne, die etwa alle 10 Jahre aktualisiert werden. 2012 wurde das LISUM mit der Erarbeitung des neuen Rahmenlehrplans für die Jahrgangsstufen 1 bis 10 beauftragt. Die Vorgaben für den Unterricht sollten fachlich besser aufeinander abgestimmt und inhaltlich gestrafft werden. Rund 120 Lehrkräfte sowie Expertinnen und Experten des LISUM und verschiedener deutscher Universitäten erarbeiteten im Schuljahr 2013/14 die Entwurfsfassung, alle Schularten und Schulstufen waren vertreten.
Ende 2014 wurde der Entwurf des neuen Rahmenlehrplans der Öffentlichkeit vorgestellt und anschließend intensiv diskutiert. Dabei wurden rund 3.900 Online-Fragebogen sowie rund 900 schriftliche Rückmeldungen geprüft und ausgewertet. Viel diskutierte Forderungen, wie die Verankerung der Sexualerziehung oder die Abänderung des Fachteils Geschichte, wurden im neuen Rahmenlehrplan aufgegriffen.
Ende 2015 wurde der Rahmenlehrplan verabschiedet und veröffentlicht. Er tritt ab dem Schuljahr 2017/18 an allen Schulen in Berlin und Brandenburg in den Jahrgangsstufen 1 bis 10 Kraft.
Mehr Informationen im Internet unter:
Rahmenlehrplan – amtliche Fassung
Rahmenlehrplan-Online (zusätzliche Angebote)
Hinweise zur Implementierung des neuen Rahmenlehrplans an den Schulen
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport